Politik
Nachbesserungen an Erreichbarkeit der 116117 angemahnt
Freitag, 10. Januar 2020
Berlin – Nachdem die Aufgaben der ärztlichen Notrufnummer 116117 zum Jahresbeginn erweitert wurden, gab es in vielen Regionen massive Erreichbarkeitsprobleme. Vor diesem Hintergrund hat der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag, Erwin Rüddel, zügige Nachbesserungen angemahnt. Dabei sieht der CDU-Politiker vor allem die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) in der Verantwortung.
Vor allem zum Jahreswechsel waren die Leitungen der ärztlichen Notrufnummer teilweise heißgelaufen. In Niedersachsen mussten zum Beispiel Patienten bis zu 30 Minuten auf einen Gesprächspartner warten. Zeitweise waren die Telefonleitungen laut Aussage der KV des Bundeslandes sogar zusammengebrochen.
Aus Sicht von Erwin Rüddel ein absolutes No-Go: Halbstündige Wartezeiten in der Telefonwarteschleife seien unzumutbar und würden dazu führen, dass die Patienten letztendlich doch wieder in den Notaufnahmen landeten, kritisiert der Gesundheitspolitiker.
Schließlich solle die ärztliche Notrufnummer dafür sorgen, dass Patienten durch eine qualifizierten Ersteinschätzung direkt in die richtige Versorgungsebene gelangen und die stationären Notaufnahmen entlastet würden. „Ich begrüße, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen angekündigt haben, den Personaleinsatz zu erhöhen und die technischen Probleme zu beheben“, unterstrich Rüddel.
Wie es richtig funktionieren kann, stellte die KV Berlin unter Beweis. Denn in der Bundeshauptstadt war die Leitstelle bereits Mitte Dezember in neue und größere Räumlichkeiten umgezogen und mit zusätzlichem Personal bestückt worden.
Dementsprechend lief der Betrieb sowohl zum Jahreswechsel als auch darüber hinaus reibungslos. Insgesamt gingen zwischen dem 23. Dezember 2019 und dem 5. Januar 2020 über die ärztliche Notrufnummer rund 30.000 Anrufe ein, rund 11.000 davon wurden als akute medizinische Fälle eingestuft.
Mehr als 7.000 Mal schickte die Leitstelle den ärztlichen Notdienst in dieser Zeit zu immobilen Patienten nach Hause. In knapp 2.500 Gesprächen führten die diensthabenden Ärzte in der Leitstelle eine medizinische Beratung am Telefon durch, so dass zwei Drittel dieser Patienten keine weitere medizinische Behandlung benötigten.
In den acht Notdienstpraxen für Erwachsene, Kinder und Jugendliche behandelten Bereitschaftsärzte der KV Berlin rund 4.000 Patienten. © hil/sb/aerzteblatt.de

Ein weiterer Grund um als Arzt aufzuhören
Dass Politiker das fordern, verwundert nicht. Politiker versprechen gerne viel, insbesondere wenn dafür nicht sie sondern Dritte zahlen müssen. Wo bleiben die Ärztevertreter, die die völlig überzogene Anspruchshaltung von Patienten und Politikern zurückweisen?

Nachrichten zum Thema

Leserkommentare
Um Artikel, Nachrichten oder Blogs kommentieren zu können, müssen Sie registriert sein. Sind sie bereits für den Newsletter oder den Stellenmarkt registriert, können Sie sich hier direkt anmelden.