Ärzteschaft
Südwesten startet Modellprojekt gegen den Landarztmangel
Freitag, 10. Januar 2020
Ehingen – Um die medizinische Versorgung für ländliche Räume im Neckar-Odenwald-Kreis zu sichern, hat das Gesundheitsnetz Süd (GNS) mit Unterstützung des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) ein Modellprojekt gestartet. Ziel ist es, so rund 30 offene Arztstellen im ambulanten und stationären Bereich schnellstmöglich zu besetzen.
„Die Sicherung der Gesundheitsversorgung, insbesondere in ländlichen Räumen, bedarf höchster Aufmerksamkeit und großer Kraftanstrengungen“, erklärte GNS-Vorstand Christoph Spellenberg. Deshalb gehe man mit der digitalen Recruitingplattform Jofodo neue Wege. „Hier bewerben sich Arbeitgeber bei Arbeitnehmern und nicht umgekehrt“, so der Allgemeinmediziner.
Das GNS übernimmt mit seiner Tochtergesellschaft Jofodo AG Entwicklung und Betrieb des Onlineportals. Ein wesentliches Element des Modellprojekts ist dabei eine multimediale Veranstaltung, bei der sich Ärzte live beteiligen und anonym mit potenziellen Arbeitgebern in Kontakt treten können.
Im Neckar-Odenwald Kreis ist die Versorgungsquote der Bevölkerung signifikant niedriger als in Referenzregionen. Offene Arztstellen gibt es laut GNS bei niedergelassenen Hausärzten, Fachärzten für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Neurochirurgie, Nuklearmedizin, Pathologie, Psychotherapie sowie der Physikalischen und Rehabilitationsmedizin.
Hinzukommen rund 20 offene Arztstellen in fünf Kliniken der Region. Um die Gesundheitsversorgung nachhaltig zu verbessern, beteiligt sich das MLR Baden-Württemberg an dem GNS-Modellprojekt. © hil/sb/aerzteblatt.de

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