Ärzteschaft
Kinderärzte pochen auf Begrenzung des Zuckeranteils in Lebensmitteln
Freitag, 17. Januar 2020
Köln – Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hat sich für Grenzwerte beim Zuckeranteil in Kinderlebensmitteln ausgesprochen. Diese müssen dem Verband zufolge fester Bestandteil einer nationalen Diabetes-Strategie werden.
„Ohne der Lebensmittelindustrie weh zu tun geht es nicht“, sagte die Vizepräsidentin des Berufsverbandes, Sigrid Peter. Wenn die CDU dabei bleibe, den Zuckeranteil in Zukunft nicht zu begrenzen, mache die nationale Diabetes-Strategie im Ganzen keinen Sinn.
Der BVKJ mahnte, die koalitionsinternen Differenzen müssten jetzt schnellstmöglich ausgeräumt werden, um den Weg für einen besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Diabetes freizumachen. „Politik muss für Verhältnisse sorgen, die Kindern und Jugendlichen ein gesundes Aufwachsen ermöglichen“, betonte sie.
Vorgestern hatte die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Bärbel Bas vor Journalisten in Berlin berichtet, die Gespräche innerhalb der Großen Koalition zur Diabetesstrategie drohten wegen der Zuckerfrage zu scheitern.
„Diabetes wird immer mehr zu einer Volkskrankheit. Hauptgründe sind falsche und ungesunde Ernährung. Eine wirksame Diabetesstrategie braucht daher zwingend Regelungen zur Ernährung und eine Beschränkung der Werbung für Kinderlebensmittel“, schrieb Bas auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.
Der BVKJ kritisierte, Deutschland hinke seit Jahren im Kampf gegen Diabetes anderen Ländern hinterher. In ihrem Koalitionsvertrag hätten Union und SPD vor zwei Jahren einen Rahmenplan angekündigt, „nun haben wir Halbzeit der Legislatur, in Sachen Diabetes-Strategie ist die GroKo aber nicht vorangekommen“, sagte Peter.
Sie appellierte an die verantwortlichen Bundestagsabgeordneten: „Begrenzen sie den besonders hohen Zuckeranteil in Lebensmitteln für Kinder, noch besser: in allen Lebensmitteln.
Setzen Sie sich für eine umfassende Verhältnisprävention ein: Für eine Zuckersteuer, für verbindliche und einfache Kennzeichnung der Lebensmittelinhaltsstoffe auf der Packungsvorderseite, für ein Werbeverbot für speziell an Kinder gerichtete Lebensmittel, für gesunde Ernährung in allen Tageseinrichtungen.“ © hil/aerzteblatt.de

@Naturfreund
Xylit hat die gleiche Süßkraft wie Saccharose und trägt zur Übersüßung von Nahrungsmitteln bei, hilft also mit, die "Zuckersucht" von Kinder zu etablieren.
Zwar hat Xylit mit 4kJ/g nur den halben Energiegehalt von Glucose, erhöht aber auch den Insulinspiegel (Quelle: Wikipedia)

Ganz einfach!
"DIESES LEBENSMITTEL IST FÜR KINDER NICHT GEEIGNET" auf jedes Lebensmittel, das bestimmte Gehalte an Fett und Zuckern (inkl. Fruchtzucker, Maltose etc.) Auch "Traubenfruchtsüße" besteht aus Zuckern, gleiches gilt für Xylit und Sorbit.
Bei für Kinder beworbenen Lebensmitteln müssen außerdem Höchstmengen an Fett und Zucker pro definierte Portion und pro Packung vorgeschrieben werden - auch für McDoof & Co und "Kinderteller" in Restaurants.

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