Medizin
Erhöhtes Gesundheitsrisiko bei Kindern nach In-vitro-Fertilisation
Montag, 20. Januar 2020
Berlin – Bei Kindern, die mithilfe einer In-vitro-Fertilisations(IVF)-Technologie gezeugt wurden, ist das Risiko für Fehlbildungen und funktionelle Störungen erhöht. Inwieweit dies auf die IVF selbst zurückzuführen ist oder auf die Gesundheitskonstellation von Eltern, die auf eine IVF-Therapie angewiesen sind, lässt sich aktuell nicht eindeutig bestimmen.
Zu diesem Ergebnis kommen Michael von Wolff und Thomas Haaf in der aktuellen Ausgabe des Deutschen Ärzteblattes (Dtsch Arztebl Int 2020; 117: 23-30) nach Auswertung von Metaanalysen, die sich mit dem Zusammenhang von Kindergesundheit und IVF befassen.
Aufgrund der Studienlage muss man bei IVF-Kindern von einem circa um ein Drittel erhöhten Fehlbildungsrisiko im Vergleich zu Spontankonzeptionen ausgehen. Insbesondere betrifft dies Herzfehler, muskuloskelettale und genitourinäre Fehlbildungen. Das Risiko für Frühgeburten und niedriges Geburtsgewicht beträgt bei IVF-Einlingsschwangerschaften das 1,7- beziehungsweise 1,5-Fache.
Studien, mit denen untersucht werden sollte, ob eher die IVF-Technik oder vielmehr parentale Veranlagung zum erhöhten Gesundheitsrisiko bei IVF-Kindern führt, lassen keinen eindeutigen Schluss zu. Beide Faktoren scheinen gleichermaßen einen Risikofaktor darzustellen.
zum Thema
aerzteblatt.de
Etwa drei Prozent der Kinder in Deutschland werden mithilfe von IVF gezeugt; in Dänemark ist der Anteil bereits doppelt so hoch. Aufgrund der großen Zahl an IVF-Kindern stellen die IVF-induzierten gesundheitlichen Beeinträchtigungen ein medizinisch und gesellschaftlich relevantes Problem dar.
Die Autoren empfehlen, unter Berücksichtigung des Kindeswohls eine IVF-Therapie nur durchzuführen, wenn eine Schwangerschaft anderweitig nicht erzielt werden kann. © LM/aerzteblatt.de
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