Ausland
Großdemo in Paris gegen Gesetz zur künstlichen Befruchtung
Montag, 20. Januar 2020
Paris – Tausende Menschen haben in Paris gegen eine geplante Reform des Gesetzes zur künstlichen Befruchtung demonstriert. Das Kollektiv „Marchons Enfants!“ hatte zu dem Protest gestern Nachmittag durch die Pariser Innenstadt aufgerufen. Das Bündnis demonstriert gegen eine Gesetzesnovelle, durch die auch lesbischen Paaren und unverheirateten Frauen eine künstliche Befruchtung in Frankreich erlaubt werden würde.
Die Gegner argumentieren unter anderem, eine solche Regelung würde die Kinder des Vaters berauben. „Kinder sind kein Recht“, skandierten die Demonstranten, die sich unter anderem auf dem Platz vor dem Louvre versammelten, wie auf Videos zu sehen war. Die Organisatoren hatten etliche Busse gechartert, um Demonstranten aus den Regionen nach Paris zu bringen. Hunderte Befürworter der Reform versammelten sich zu einer Gegendemo, wie der Sender Franceinfo berichtete.
Im Herbst hatte die Nationalversammlung das Gesetz in erster Lesung gebilligt, diese Woche wird es im Senat debattiert. Katholische Verbände und Politiker aus dem rechten Spektrum kritisieren die Reform.
Bereits im Oktober hatten Zehntausende protestiert. Bisher ist die künstliche Befruchtung in Frankreich nur heterosexuellen Paaren erlaubt, die keine Kinder zeugen können. Sie müssen verheiratet sein oder mindestens zwei Jahre zusammenleben. Die Reform war ein Wahlversprechen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. © dpa/aerzteblatt.de

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