Politik
SPD pocht auf schnelle Einführung der Landarztquote in Niedersachsen
Donnerstag, 23. Januar 2020
Hannover – Im Ringen um die ärztliche Versorgung auf dem Land in Niedersachsen erhöht die SPD im Landtag den Druck auf den Koalitionspartner CDU. Spätestens zum Wintersemester 2021/22 solle eine Landarztquote greifen, „wenn's geht, schon früher“, sagte SPD-Fraktionschefin Johanne Modder heute in Hannover.
Eine politische Einigung mit der CDU werde noch im ersten Halbjahr angestrebt, sagte der parlamentarische Geschäftsführer Wiard Siebels. Die Quote soll helfen, mehr Hausärzte für ländliche Regionen zu gewinnen.
Dazu würde das Land einen Teil der Medizinstudienplätze – voraussichtlich zehn Prozent – an Bewerber vergeben, die sich verpflichten, sich später in einem unterversorgten Gebiet niederzulassen. Das sei über einen niedrigeren Numerus Clausus und finanzielle Entlastungen möglich, sagte Modder. Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz haben eine Landarztquote bereits eingeführt.
Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) hatte sich lange gegen die von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) im Wahlkampf geforderte Ärztequote gesperrt, zuletzt aber Kompromissbereitschaft signalisiert. Eine Quote sei allerdings kein Allheilmittel, betonten beide. Am Wochenende will die CDU in einer Klausurtagung in Walsrode über die ärztliche Versorgung auf dem Land diskutieren. © dpa/aerzteblatt.de

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