Ausland
Arzt in Österreich wegen Missbrauchs Jugendlicher angeklagt
Montag, 10. Februar 2020
Wels – Ein Arzt ist in Österreich wegen des mutmaßlichen Missbrauchs von 109 Kindern und Jugendlichen angeklagt worden. Wie die Staatsanwaltschaft Wels heute mitteilte, sollen 40 jünger als 14 Jahre alt gewesen sein.
Neben den „teils schweren sexuellen Missbrauchshandlungen“ wird dem 57 Jahre alten Urologen vorgeworfen, Personen zum Dreh von Porno-Videos von Minderjährigen angestiftet zu haben.
Er selbst soll ein pornografisches Foto eines Achtjährigen angefertigt haben. Außerdem soll er Kinder und Jugendliche mit Cannabis versorgt haben. Mindestens drei seiner Opfer haben laut einem Gutachten „schwere Folgeschäden“ davongetragen.
Bei dem Mediziner wurde laut Staatsanwaltschaft eine Pädophilie festgestellt, „die den Grad einer schwerwiegenden psychischen Störung erreicht“. Dem Mann drohen bis zu 15 Jahre Haft.
„Aufgrund der Prognose, der Beschuldigte könne erneut strafbare Handlungen mit schweren Folgen begehen, wurde – zusätzlich zur Verurteilung – auch dessen Unterbringung in einer Anstalt beantragt“, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Die ersten Taten soll der Mann bereits im Jahr 2000 begangen haben. Einige Vorfälle sollen sich auch außerhalb der Praxis ereignet haben, als Tatort wird unter anderem Ägypten angegeben.
Festgenommen wurde der 57-Jährige im Januar 2019. Der Fall war durch die Anzeige eines Opfers angestoßen worden. © dpa/aerzteblatt.de

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