Politik
Patentabläufe eröffnen neue Chancen für Generika
Dienstag, 11. Februar 2020
Berlin – In diesem Jahr verlieren 18 pharmazeutische Substanzen mit einem Umsatzvolumen von fast 1,13 Milliarden Euro ihren Patentschutz. Das hat der Datendienstleister Insight Health mit Verweis auf eine eigene Analyse mitgeteilt. Die aus dem Patentschutz laufenden Substanzen ermöglichen den Markteintritt für neue, kostengünstige Generika oder Biosimilars.
Die Substanzen, die ihren Patentschutz verlieren, finden vor allem in der Therapie der rheumatoiden Arthritis und der Multiplen Sklerose sowie in der Onkologie und in der Schmerzbehandlung Verwendung, schreibt Insight Health.
Bezogen auf das Umsatzvolumen liege der Schwerpunkt auf der Klasse der Antineoplastika und Immunmodulatoren sowie dem Nervensystem. In diesen beiden Klassen befänden sich acht der frei werdenden Substanzen, die insgesamt 70 Prozent des Umsatzes auf sich vereinten.
Unter den Top 5 der umsatzstärksten Substanzen mit auslaufendem Patentschutz sind vier gentechnisch hergestellt. Allen voran sei „der unangefochtene Spitzenreiter Bevacizumab zu nennen“, so der Datendienstleister. Der monoklonale Antikörper werde in Kombination mit einer Chemotherapie bei verschiedenen Tumorerkrankungen eingesetzt. Mit mehr als 333 Millionen Euro mache das Zytostatikum fast 30 Prozent des frei werdenden Umsatzvolumens aus.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat bereits zwei Biosimilars zugelassen. „Auch weil sich durch die PUMA (Paediatric Use Marketing Authorisation) von Bevacizumab der Biosimilareintritt schon um sechs Monate verzögert hat, stehen zum Ablauf des Patents Mitte Juni bereits weitere Hersteller in den Startlöchern“, erläutert Insight Health.
Im Ranking der frei werdenden Substanzen im generischen Markt folgt Eculizumab der Analyse zufolge mit einem Umsatzanteil von 17 Prozent auf dem zweiten Platz. Der Arzneistoff diene zur Therapie einer seltenen Blutkrankheit, der paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie.
Platz 3 belegt Tocilizumab mit knapp 16 Prozent Beteiligung am Umsatz. Aufgrund ihrer immunsuppressiven Wirkung finde die Substanz vornehmlich in der Therapie der rheumatoiden Arthritis Anwendung, heißt es. © may/EB/aerzteblatt.de

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