Medizin
ECDC: Europäische Labore auf Sars-CoV-2 vorbereitet
Montag, 17. Februar 2020
Bilthoven/Niederlande – Die Labore in Europa sehen sich auf eine mögliche Sars-CoV-2-Epidemie vorbereitet. In einer Umfrage in Eurosurveillance (2020; 25: pii=2000082) gaben 38 von 47 Labore eine Kapazität von mindestens 8.275 Tests pro Woche an.
Ob oder wie lange eine Ausbreitung des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 in Europa noch aufgehalten werden kann, ist dieser Tage fraglich. Sollte die Zahl der Infizierten weiter zunehmen, müssten kurzfristig die Testkapazitäten in den zentralen Labors gesteigert werden.
Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) hat hierzu bereits im Januar eine Umfrage durchgeführt, deren Ergebnisse jetzt veröffentlicht wurden.
Nach den von Chantal Reusken vom Rijksinstituut voor Volksgezondheid en Milieu in Bilthoven und Mitarbeitern ausgewerteten Antworten waren 24 von 30 Ländern im Europäischen Wirtschaftsraum (EU/EEA) bereits Ende Januar in der Lage, Tests zum Virusnachweis durchzuführen.
Die übrigen 6 Länder, darunter Polen und die baltischen Staaten, kündigten an, Mitte Februar dazu in der Lage zu sein (in der Zwischenzeit hätten sie die Proben in anderen Ländern untersuchen lassen).
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Auf der Ebene der Labore waren 38 von 47 in der Lage, die Gene von Sars-CoV-2 in Proben aufzuspüren. Darunter waren 21 Labore, die mehr als 250 Tests pro Woche durchführen können. In der Summe wären die 38 Labore pro Woche zu mindestens 8.275 Tests in der Lage.
Insgesamt 19 Labore verfügten auch über die Möglichkeit, das Genom komplett zu sequenzieren, weitere 15 Labore sahen sich zu einer teilweisen Sequenzierung in der Lage.
Nach dem jüngsten Situationsbericht der Weltgesundheitsorganisation hat es bisher in der Europäischen Union 36 nachgewiesene Infektionen gegeben (Deutschland 16, Frankreich 12, Italien 3, Spanien 2 und Belgien, Finnland und Schweden jeweils 1). In Europa kommen noch 9 Infektionen in Großbritannien und 2 in Russland hinzu. © rme/aerzteblatt.de

Europa vorbereitet (?)
Es gibt aber noch die andere Seite. Das ist die Organisation von großen Menschenansammlungen im Krisenfall. Ohne das lange auszuführen sei einfach das Stichwort "Lesbos" genannt.
Es bestehen erheblich Zweifel, ob die EU klare Konzepte besitzt, was in dem so umschriebenen Krisenfall zu tun ist. Das aber bereitet die größten Sorgen.

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