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Politik

Sars-CoV-2: Unbemerkte Ausbrüche auch in Deutschland möglich

Mittwoch, 26. Februar 2020

/picture alliance, Bernd Thissen

Berlin – Auch in Deutschland könnten Ausbrüche des Coronavirus Sars-CoV-2 zunächst un­ter dem Radar der Behörden bleiben. Es sei „durchaus möglich“, dass nicht alle Ausbrü­che sofort erkannt würden, sagte der Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lars Schaade, heute im RBB-Inforadio. Würden sie schließlich entdeckt, könnten sie schon ein etwas größeres Ausmaß angenommen haben.

Dann könnten immer mehr Fälle auftreten, bei denen sich nicht mehr nachverfolgen lie­ße, welche Kontakte zur Ansteckung führten. Es könne dadurch zu einer weiteren Aus­brei­tung kommen. „Das ist durchaus etwas, mit dem wir rechnen müssen“, sagte Schaade. „Das wird dann wahrscheinlich lokal beginnen, könnten auch mehrere lokale Ausbrüche sein.“ Die Strategie der Eindämmung sei dann kaum mehr möglich.

Nach Maßnahmen wie der Abriegelung betroffener Städte gefragt, sagte Schaade, aus infektionsepidemiologischer Sicht gebe es nicht sehr viel, was dafür spreche. Wichtigster Punkt sei, Kontakte zwischen Gesunden und Kranken zu reduzieren. Das sei auch ohne diesen Schritt möglich. Außerdem könne das Virus auch aus anderer Richtung als aus der Stadt kommen, es sei von einer weltweiten Verbreitung auszugehen.

Auf der Webseite schreibt das RKI derzeit: „Die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung wird in Deutschland aktuell als gering bis mäßig eingeschätzt.“ Die weiteren Infektionen in Deutschland seien angesichts der Ausbrüche in anderen Ländern wie Italien zu erwar­ten gewesen, sagte Schaade.

Bundesregierung: Neue Situation

Mit der Ausbreitung des Coronavirus in Italien und den neuen Fällen in Deutschland ist nach Einschätzung der Bundesregierung eine „neue Situation“ entstanden. Das sagte Re­gierungssprecher Steffen Seibert heute in Berlin. „Das Virus ist uns damit deutlich näher­gerückt“.

Bisher sei es gelungen, einzelne Infizierte zu isolieren und zu behandeln und somit eine Ausbreitung zu verhindern. Die Regierung bereite sich aber auf eine mögliche Zunahme der Fallzahl vor. Eine Expertengruppe mehrerer Bundesministerien wollte dazu heute er­neut im Kanzleramt zusammenkommen, wie Seibert mitteilte. Mit den Gesundheitsbehör­den vor Ort werde geprüft, welche Maßnahmen nötig seien, um die Viruszirkulation ein­zu­dämmen.

So würden etwa Risikogruppen identifiziert, sagte eine Sprecherin des Bundesgesund­heits­ministeriums (BMG). Das RKI werde fortan alle zwei Tage die Öffentlichkeit per Presse­briefing unterrichten. Die in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg wegen der dortigen Fälle eingerichteten Krisenstäbe würden vom Gesundheitsressort und dem RKI unterstützt. Auf die Frage, ob die Gesundheitsämter personell besser ausgestattet werden sollten, sagte die Sprecherin, deren Ausstattung sei Sache der Länder und Kommunen. Mit den Ländern stehe man aber in konstantem Kontakt.

Bundesländer sollen Pandemiepläne aktivieren

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht Deutschland „am Beginn einer Coro­navirus-Epidemie“. Er habe die Gesundheitsminister der Länder in einer Telefonkonferenz aufgefordert, ihre Pandemiepläne „zu aktivieren und ihr mögliches Inkrafttreten vorzube­reiten“, sagte er am Abend in Berlin. „Die Lage hat sich leider in den letzten Stunden ge­ändert, das muss man leider sagen“, fügte der Minister hinzu.

Noch sei keine Pandemie ausgebrochen – „aber ich finde es wichtig, dass wir uns auf die­se Situation vorbereiten“. Vor dem Hintergrund der neuen Fälle in Deutschland sei frag­lich, ob die bisherige Strategie der Behörden aufgehe – also den Virus einzugrenzen und die Infektionsketten zu unterbrechen.

Es habe sich gezeigt, dass die „Infektionsketten teilweise nicht nachvollziehbar sind“, so Spahn. „Das ist die neue Qualität.“ Er fügte hinzu: „Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Epi­demie an Deutschland vorbeigeht, wird sich nicht ergeben.“

Infizierte in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen

Gestern Abend waren Nachweise von Sars-CoV-2 bei zwei Patienten in bisher nicht be­troffenen Bundesländern bekannt geworden. Der erste infizierte Coronavirus-Patient in Baden-Württemberg hatte nach Angaben des Göppinger Landrats Edgar Wolff von heute 13 Kontaktpersonen. Bei ihnen seien bislang keine Viren nachgewiesen worden, berichte­te der SWR.

Die Kontakte stammten aus Göppingen ebenso wie aus dem Kreis Tübingen und dem Alb-Donau-Kreis sowie aus Stuttgart. Der 25 Jahre alte Mann soll sich bei einem Urlaub in Italien angesteckt haben. Sein Gesundheitszustand ist nach Angaben des Gesundheits­mi­nisteriums Baden-Württemberg stabil. Er wird isoliert in einer Einrichtung der Alb Fils Kliniken in Göppingen behandelt.

Mittlerweile wurde bekannt, dass sich in Baden-Württemberg zwei weitere Menschen mit dem Coronavirus infi­ziert haben. Es seien zwei Infektionen am Uniklinikum in Tü­bingen bestätigt worden, teilte das Krankenhaus heute mit. Einer der beiden Patienten ist dem­nach als Oberarzt in der Pathologie des Universitätsklinikums beschäftigt.

Der 60-Jährige soll seit dem Wochenende auch Kontakt zu anderen Medizinern gehabt haben – diese Kontakte seien vollständig erfasst, so das Klinikum. Es seien ein Dutzend Oberärzte getestet und „aus der Krankenversorgung rausgenommen worden“. Sie seien unter Beobachtung.

Auch die 24 Jahre alte Tochter des Mannes ist mit dem Virus infiziert und wird isoliert behandelt. Sie hatte den ersten baden-württembergischen Patienten, einen 25-Jährigen aus dem Kreis Göppingen, nach Mailand begleitet. In Norditalien gibt es derzeit beson­ders viele infizierte Kranke.

In Rheinland-Pfalz ist ebenfalls erstmals bei einem Patienten das neuartige Coronavirus festgestellt worden. Es handele sich um einen Soldaten, der im Bundeswehrzentralkran­kenhaus in Koblenz behandelt werde, teilte die Bundeswehr am Abend mit.

Unendliche Vielzahl von Kontakten

Anders sieht es bei einem Infizierten in Nordrhein-Westfalen (NRW) aus. Der Zustand des Mann aus Gangelt (Kreis Heinsberg) gilt als kritisch. Die Ehefrau, die eben­falls mit Symp­to­men ei­ner Viruserkrankung stationär behandelt wird, ist eben­falls infiziert.

Der Mann war vorgestern mit Symptomen einer schweren Lungenentzündung in einem Krankenhaus in Erkelenz bei Aachen aufgenommen worden. Er wurde dort auf der Inten­sivstation isoliert und in der Nacht zu heute ins Uniklinikum Düsseldorf gebracht. Der Pa­tient soll 47 sein und an einer Vorerkrankung leiden, wie die dpa berichtet.

Das Ehepaar ist den Behörden zufolge in den ver­gan­genen Tagen mit zahlreichen Men­schen in Kontakt gekommen. Die beiden hätten noch zwei Wochen am gesellschaftlichen Leben teilgenommen, „wo das Virus so weit war, dass die Menschen sich anstecken konn­ten“, wie Nordrhein-Westfalens Gesundheitsmi­nis­ter Karl-Josef Laumann (CDU) heute in Düsseldorf bei einer Pressekonferenz sagte.

Die 46 Jahre alte Ehefrau des in Gangelt bei Erkelenz lebenden Paares arbeite als Kinder­gärtnerin, berichtete Laumann. Die Kinder und deren Eltern aus der Einrichtung, in der die Frau tätig ist, seien angewiesen worden, zu Hause zu bleiben.

Der Mann hatte laut dem Heinsberger Landrat Stephan Pusch (CDU) in den vergangenen 10 bis 14 Tagen eine „unendliche Vielzahl von Kontakten“ zu anderen Menschen. So habe er etwa noch an einer Karnevalssitzung in seinem Heimatort teilgenommen. Die Teilneh­mer der Sitzung sollten auf Symptome achten. Der Landrat sagte, es gehe jetzt darum, die „Infektionsketten zu unterbrechen“.

Die zwei Kinder des Paares zeigen bisher keine Symptome. Sie seien bislang „putzfidel“, berichtete Laumann. Er könne dennoch noch nicht sagen, ob die Kinder erkrankt sind. Darüber solle es nach einem Test Klarheit geben.

Infizierter wurde in Uniklinik Köln behandelt

Noch in der vergangenen Woche war der Mann in der Kölner Uniklinik behandelt worden. Er habe sich am 13. Februar und am 19. Februar zu regulären Nachsorgeuntersuchungen in der Uniklinik aufgehalten, sagte ein Sprecher der Stadt Köln heute bei einer Pressekon­ferenz.

Nachdem das Gesundheitsamt gestern Abend darüber informiert worden sei, dass bei dem Mann das Coronavirus festgestellt worden sei, habe man ermittelt, wer mit dem Pa­tienten in Kontakt gekommen sei. Ermittelt worden seien zehn Mitarbeitende der Uni­klinik und 31 Patienten. Eine Mitarbeiterin der Uniklinik Köln zeige Krankheitssymptome.

Das Ergebnis des Tests stehe bei ihr aber noch aus, sagte der Direktor der Virologie der Uniklinik Köln, Florian Klein. „Es gibt eine Kontaktperson aus dem medizinischen Perso­nal, die leichte Symptome zeigt“, sagte er. Sie sei in der Uniklinik isoliert und werde gera­de untersucht. Die Frau sei von sich aus in die Klinik gekommen und habe gesagt, sie fühle sich nicht gut. Die Frau sei daraufhin isoliert worden.

Nach Angaben von Landrat Pusch hatte der Patient Kontakt mit einem Bekannten, der sich geschäftlich in letzter Zeit in China aufgehalten habe. Das meldete die Aachener Zeitung. Ob sich dieser Mann auch in Behandlung begeben habe, blieb zunächst offen.

Nach Bekanntwerden des ersten NRW-Coronavirus-Falls hatte ein eilig einberufener Kri­senstab des Kreises Heinsberg entschieden, dass heute Schulen und Kindergärten zu­nächst vorsorglich geschlossen bleiben sollten. Heute will der Kreis in Düsseldorf mit Vertretern mehrerer Ministerien über das weitere Vorgehen beraten.

In Deutschland waren schon vor einiger Zeit erste Infektionen mit Sars-CoV-2, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann, nachgewiesen worden: vor allem bei der Firma Webasto in Bayern, aber auch bei Rückkehrern aus dem chinesischen Wuhan. Diese Fälle führten aber nicht zu weiteren bekannten Ansteckungen.

Weitere Tote in Italien

Italien kämpft gegenwärtig gegen den größten Infektionsherd in Europa. Bis gestern Abend wurden 322 Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus registriert, zwölf Infi­zierte starben bis heute Mittag.

Wegen der alarmierenden Entwicklung war gestern ein Kri­sentreffen in Rom einberufen worden, an dem auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) teilnahm. „Wir neh­men die Situation sehr, sehr ernst“, betonte Spahn nach dem Treffen. Bei den nun in Eu­ropa aufgetretenen Fällen sei „nicht mehr jede Infektionskette nachvollziehbar“. „Das heißt, wir haben eine neue Lage, mit der wir umgehen müssen.“

In Italien breitete sich das Virus nach Behördenangaben weiter bis zur Toskana, Sizilien und Ligurien aus. Die meisten Infektionen wurden weiterhin in der nördlichen Region Lombardei verzeichnet.

Italiens Regierungschef Giuseppe Conte machte in einem Fernsehinterview öffentlich, dass ein Krankenhaus mit der Missachtung von Vorschriften zur Ausbreitung des Erregers in Italien beigetragen hat. Als Italiens „Patient Nummer eins“ mit Sars-CoV-2 gilt ein 38-Jähriger, der außer seiner hochschwangeren Frau auch Ärzte und Pflegepersonal in dem behandelnden Krankenhaus ansteckte.

Neue Fälle in Greichenland und Brasilien

Nach dem Ausbruch in Italien gibt es in immer mehr eu­ropäischen Staaten Nachweise des Erregers: Österreich, Kroatien, das spanische Festland und die Schweiz hatten gestern von Sars-CoV-2-Fällen berichtet.

Auch die spanische Insel Teneriffa ist betroffen. Dort durften die Gäste ein Vier-Sterne-Hotel vorerst nicht verlassen. Ein italienischer Hotelgast war vor­gestern positiv auf das Virus getestet worden. Wie aus dem Auswärtigen Amt verlautete, muss davon ausgegan­gen werden, dass sich auch Deutsche unter den Hotelgästen be­finden.

Die griechischen Gesundheitsbehörden haben heute erstmals eine Infektion mit Sars-CoV-2 bestätigt. Betroffen sei eine 38 Jahre alte Frau, die in einem Krankenhaus der nord­griechischen Hafenstadt Thessaloniki isoliert worden sei, teilte das Gesundheitsminis­te­rium mit.

Die Frau hatte in den vergangenen Tagen Norditalien besucht und war danach nach Grie­chenland zurückgereist, wie es hieß. Nun suchen die Behörden nach anderen Personen, die in Kontakt mit der infizierten Frau gekommen waren, berichtete das Staatsfernsehen (ERT).

Aus Sorge vor dem neuartigen Coronavirus ist in Frank­reich nach dem Tod eines Touristen aus Hongkong ein Hotel abgeriegelt worden. Mitarbeiter und Gäste seien aufgerufen, das Hotel in der französischen Stadt Beaune in der Region Burgund nicht zu verlassen, bestätigte die Hotelgruppe Accor.

Die Maßnahme sei vorsorglich von regionalen Sicher­heitsbehörden angeordnet worden, um ein mögliches Risiko der Kontaminierung mit Sars-CoV-2 auszuschlie­ßen, so die Ho­tel­gruppe. Die Todesursache des Mannes war zunächst unklar. Die Test­ergeb­nisse würden bis Ende des Tages erwartet, erklärte Accor.

Der Tourist sei Dienstagnacht gestorben. Die Leiche sei am heute Vormittag abgeholt worden, berichtete der Radiosender France Bleu. Demnach befanden sich im Hotel rund 30 Gäste einer Reisegruppe.

Mittlerweile gibt es auch den ersten Fall in Brasilien. Die Erkrankung soll nach einem Be­richt des Portals G1 das Krankenhaus Albert Einstein festgestellt haben. Ein 61 Jahre alter Mann, der zwischen dem 9. und 21. Februar nach Norditalien gereist war, habe die Symptome der Krankheit wie Husten gezeigt. Er sei nun zu Hause isoliert.

US-Behörden besorgt

Die US-Gesundheitsbehörde CDC befürchtet eine Ausbreitung des neuartigen Coronavirus auch in den Vereinigten Staaten. „Es ist weniger eine Frage, ob das noch geschehen wird, sondern eher eine Frage, wann genau das geschehen wird und wie viele Menschen in die­sem Land schwer krank sein werden“, sagte die Leiterin der CDC-Abteilung für Immu­nisierung und Atemwegserkrankungen, Nancy Messonnier, in einer Telefonschalte mit Journalisten.

„Wir bitten die amerikanische Öffentlichkeit, sich auf die Aussicht vorzubereiten, dass das schlimm sein könnte.“ Messonnier sagte weiter, die „aggressive Eindämmungsstrategie“ der USA habe bislang weitgehend dafür gesorgt, die Einschleppung des Virus zu verlang­samen. Da es sich aber in immer mehr Ländern ausbreite, werde es immer schwieriger, es an den Grenzen zu stoppen. In den USA sind laut CDC bisher 53 Infektionen mit dem Er­reger Sars-CoV-2 nachgewiesen.

Sekte in Südkorea mit vielen Infizierten

Angesichts des sich rasch ausbreitenden Coronavirus in Südkorea untersuchen die Be­hörden des Landes mehr als 200.000 Mitglieder einer christlichen Sekte, von der der Ausbruch seinen Ausgang genommen hatte. Die Religionsgemeinschaft Shincheonji Church of Jesus habe den Behörden eine Liste ihrer rund 212.000 Mitglieder übergeben, teilte die Regierung in Seoul mit.

Diese sollten nun auf Symptome wie Fieber oder Atemwegserkrankungen untersucht wer­den und im Zweifelsfall zu Hause unter Quarantäne gestellt werden. Südkorea hat die höchste Zahl an Coronavirus-Infektionen außerhalb Chinas. Heute meldeten die Behör­den 284 neue Fälle, die Gesamtzahl stieg damit auf 1.261, zwölf Menschen starben.

Mehr Fälle im Iran und China

Die Zahl der gemeldeten Covid-19-Opfer im Iran ist von 15 auf 19 gestiegen. Das gab der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Kianusch Dschahanpur, in einer Pressekonferenz bekannt. Laut Dschahanpur wurden weitere 135 Menschen – 40 mehr als tags zuvor – aus verschiedenen Teilen des Landes positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet.

Die Zahl der Todesopfer und Infizierten durch die Lungenkrankheit Covid-19 in China ist ebenfalls erneut angewachsen. Wie die Pekinger Gesundheitskommission heute mitteilte, kamen weitere 52 Menschen durch das neuartige Coronavirus ums Leben. Die Gesamt­zahl der Opfer in China stieg damit auf 2.715.

Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen kletterte um 406 auf mehr als 78.000. Sämt­li­che neuen Todesfälle und fast alle neuen Infektionen wurden aus der besonders be­troffe­nen Provinz Hubei gemeldet, wo das Virus in der Millionenmetropole Wuhan ursprünglich ausgebrochen war. Auf den Rest des Landes entfielen nur noch fünf neue Infektionen.

Das Zentrum für Systemwissenschaften und Technik (CSSE) der John Hopkins Universität hat eine interaktive Karte mit der aktuellen Entwicklung von Sars-CoV-2 aufgelegt. © dpa/afp/aerzteblatt.de

Kommentare

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Avatar #795594
Corporesanum
am Dienstag, 17. März 2020, 15:19

Woher werden die Zahlen genommen?

Meine Hausarztpraxis ist geschlossen wegen Corona. Gesundheitsamt Info Fehlanzeige. Bundesweite Hotline: keine Kapazitäten sprich es werden nicht mal bei konkretem Verdacht, also wenn man sich in einem Risikogebiet aufgehalten hat, Tests durchgeführt. Ich kann soweit Quarantäne einhalten. Aber mein Mitbewohner arbeitet in der Geriatrie und hat sich vielleicht längst bei mir infiziert. Vor Krankheitsausbruch hat er möglicherweise 50 (eher mehr) alte und multimorbide Patienten angesteckt von denen wiederum sehr viele sterben könnten, was wie man mir sagte ja auch bei einer Influenza passieren könnte. Ich kann auch nicht auf eigene Kosten einen Test durchführen lassen, um Gewissheit zu haben und gefährdete Personen zu schützen. Mein Mitbewohner muss erst selbst erkranken um eine Krankmeldung zu erhalten. Solange kann und muss er arbeiten gehen und in derselben Wohnung zwei Meter Sicherheits- Abstand zu mir halten. Nein. Genau 183 cm sollen es sein wie ein selbsternannter Corona-Experte erklärte. Ich habe ja nichts anderes erwartet. Und so böse wie das klingen mag: Wohnraum in Deutschland ist knapp und die Rentenkassen müssen dringend entlastet werden. Also mein Krankheitsfall wird schon mal nicht erfasst und wie vielen andere auch nicht? Ich habe 37 Jahre lang vorwiegend in Arztpraxen gearbeitet. Wieviele Fälle von Influenza haben wir gemeldet? 0 -IN WORTEN NULL!
Das dürfte bei anderen niedergelassenen Praxen das gleiche sein. Also woher bezieht das RKI die Zahlen. Ausschließlich aus stationären Fällen und selbst da werden im Moment keine Tests auf Corona durchgeführt
Avatar #88255
doc.nemo
am Donnerstag, 27. Februar 2020, 13:45

Keine Panik? Von wegen!

Jeder, der in den Medien den Mund zum Coronavirus aufmachen darf, beginnt mit dem Satz "Kein Grund zur Panik", um dann sofort hingebungsvoll in die Panikmache einzufallen. Indem jeder einzelne Virusnachweis ausgiebigst in den Medien ventiliert und in allen Details "analysiert" wird, macht man genau das: Panik. Wer sich möglicherweise wann, wo, wie, warum usw. angesteckt hat, interessiert eigentlich nur die Gesundheitsehörden, in der Öffentlichkeit haben diese Informationen nichts verloren. Wer als Kontaktperson betroffen ist, erhält dann schon Nachricht vom Gesundheitsamt. So sollte es laufen, tut es aber nicht. Aus Angst vor dem Vorwurf einer "unzureichenden "Krisenkommunikation schießen die obersten Gesundheitsbehörden aber leider übers Ziel hinaus. Das Ergebnis: Panik
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