Politik
Fast-Food-Konsum bei männlichen Jugendlichen deutlich gesunken
Mittwoch, 4. März 2020
Berlin – 23 Prozent der 12- bis 17-Jährigen in Deutschland geben an, viel Fast Food zu verzehren. Das berichtet das Robert-Koch-Institut (RKI) auf der Basis von Daten einer Ergänzungsuntersuchung zur KIGGS-Gesundheitsstudie.
Bei diesen „Hochkonsumenten“ zeigen sich Unterschiede nach Geschlecht, Alter, sozioökonomischem Status, Schultyp, Gemeindegröße und Medienkonsum. So steigt zum Beispiel der Energieanteil aus Fast Food mit dem Alter, nimmt aber mit einem höheren sozioökonomischen Status der Familie ab.
Mädchen in Deutschland konsumieren im Mittel 57,5 Gramm und Jungen 86,3 Gramm Fast Food pro Tag. Dies entspricht etwa 400 Gramm beziehungsweise 600 Gramm pro Woche. Das mengenmäßig am meisten verzehrte Fast Food ist Pizza, gefolgt von gefülltem Fladenbrot und Wurst-/Fleischgerichten wie Currywurst.
Der Energieanteil, den die Heranwachsenden täglich durch Fast Food aufnehmen, liegt durchschnittlich bei 6,5 Prozent (Mädchen) beziehungsweise 7,8 Prozent (Jungen). 23,0 Prozent der 12- bis 17-Jährigen nehmen täglich mindestens zehn Prozent ihrer Gesamtenergie durch Fast Food auf.
Bei Mädchen hat sich die Energiezufuhr über Fast Food in den vergangenen zehn Jahren kaum verändert. Sie liegt bei rund 125 Kilokalorien pro Tag. Bei den Jungen hingegen ist sie deutlich gesunken, nämlich von 252 auf 188 Kilokalorien pro Tag. „Klar ist: Das reicht nicht. Mit Blick auf die Gesundheit der Bevölkerung sollte der Fast-Food-Konsum weiter reduziert werden“, forderte RKI-Präsident Lothar Wieler.
Die Daten stammen aus der zweiten „Ernährungsstudie als KiGGS-Modul“, EsKiMo II. Die EsKiMo-Studie wurde in den Jahren 2015 bis 2017 zum zweiten Mal nach 2006 durchgeführt. Die aktuell veröffentlichten Daten betreffen die drei Felder Konsum von Fast-Food, von Energydrinks und von Bio-Lebensmitteln.
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„Die Daten zeigen erneut, dass die Ernährung von Kindern und Jugendlichen stark von Umgebungsfaktoren abhängt. Sie greifen vor allem dann häufig zum Fast Food, wenn sie viel Zeit mit Fernsehen und im Internet verbringen“, sagte , sagte Barbara Bitzer, Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG).
Deshalb sei die Gesellschaft gefordert, Kinder und Jugendliche vor gesundheitsschädlichen Einflüssen in den Medien zu schützen. Nötig sei ein Verbot von an Kinder und Jugendliche gerichtete Werbung für ungesunde Produkte, „wie es in vielen Ländern bereits umgesetzt wird“, so Bitzer.
Bio-Lebensmittel
Laut der Studie verzehren 63,2 Prozent der Kinder Bio-Lebensmittel. Bei diesen Kindern liegt der Beitrag der Bio-Lebensmittel an der Tagesverzehrmenge bei durchschnittlich acht Prozent. Je höher der sozioökonomische Status ist, desto höher ist der verzehrte Bio-Anteil. Bei Geschlecht und Alter fanden sich keine Unterschiede. © hil/aerzteblatt.de

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