Ärzteschaft
Schwangerschaftsabbrüche: Liste mit Ärzten wächst
Donnerstag, 5. März 2020
Berlin – Die Liste der Bundesärztekammer (BÄK) mit Ärzten und Krankenhäusern, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen, ist erneut aktualisiert worden. Sie umfasst nun 319 Einträge – mit Daten aus allen Bundesländern. Die Zusammenstellung wird monatlich ergänzt. Ärzte können online beantragen, in die Liste aufgenommen zu werden.
Die BÄK hatte die Liste, die Teil der umstrittenen Reform des Paragrafs 219a des Strafgesetzbuches ist, erstmals im Juli 2019 online gestellt. Sie soll Frauen einen leichteren Zugang zu Informationen bieten.
Auf Kritik war gestoßen, dass die Übersicht zum Start zunächst bundesweit nur 87 Einträge von Praxen und anderen Einrichtungen umfasste. Bis Anfang September stieg die Zahl der Einträge auf 215. Im Februar waren es 300.
Der Anfang 2019 beschlossene Kompromiss der Großen Koalition zum Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche sieht vor, dass Ärzte öffentlich machen dürfen, dass sie Abbrüche vornehmen – weitere Informationen etwa über angewendete Methoden sind aber nicht erlaubt. Dazu sollen Ärzte auf der Liste Angaben machen können, ohne dass sie Gefahr laufen, gegen strafrechtliche Vorgaben zu verstoßen.
Um den Aufbau weiter zu beschleunigen, werde unter Ärzten kontinuierlich über die Liste und das Anmeldeverfahren informiert, erläuterte die BÄK. Wenn Mediziner aufgenommen werden wollten, dauere die Registrierung auf der Internetseite etwa drei Minuten.
Für Frauen, die Informationen suchen, gibt es online auch eine Suchfunktion mit Postleitzahlen und Orten. Praxen, Kliniken und andere medizinische Einrichtungen können außerdem Angaben dazu machen, welche Fremdsprachen bei ihnen gesprochen werden.
Online abrufbar ist die Liste auch bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Sie verweist ebenfalls darauf, dass die Aufnahme für Ärzte freiwillig ist. Daher sei die Liste nicht vollständig. © kna/dpa/may/aerzteblatt.de

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