Hochschulen
Forschungsprojekt zu mehr Sicherheit bei Polymedikation
Dienstag, 10. März 2020
Berlin – 21 Partner – darunter 13 Universitätskliniken – wollen im Rahmen des Verbundprojektes „POLAR_MI“ (Polypharmazie, Arzneimittelwechselwirkungen und Risiken) die Versorgung von Patienten mit Polymedikation verbessern und die Arzneimitteltherapiesicherheit erhöhen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Vorhaben mit knapp 5,5 Millionen Euro bis Mai 2022.
Polymedikation ist bekanntlich mit Risiken verbunden, weil sich die Arzneimittel gegenseitig beeinflussen und auch die Grundkrankheiten deren Verträglichkeit modulieren können. Die gewünschte Wirkung einzelner Wirkstoffe kann daher bis hin zur Unwirksamkeit abgeschwächt oder unerwünscht verstärkt werden.
Ein Ziel des Vorhabens POLAR_MI ist es, zu ermitteln wie häufig es zu potenziell inadäquater Medikation kommt und in welchen Risikopopulationen diese sich besonders häufen. Dazu wollen die Wissenschaftler die elektronische Dokumentation der Medikation in den einzelnen Kliniken verbessern und vereinheitlichen sowie innovative Algorithmen zur Klassifizierung von Hochrisikopatienten und -arzneimitteln entwickeln.
„Wir werden einzigartige Daten aus 13 Universitätskliniken über die verordneten Medikationsprofile polymorbider Patienten und über Arzneimittelrisiken erhalten“, erläuterte Markus Löffler von der Universität Leipzig, einer der Projektleiter.
„In POLAR_MI haben wir Informatiker mit Apothekern, klinischen Pharmakologen, Labormedizinern und anderen Gesundheitsforschern an einen Tisch gebracht“, ergänzte André Scherag vom Universitätsklinikum Jena.
Das Projekt baut auf den Infrastrukturen der Medizininformatik-Initiative (MII) des BMBF auf. Diese soll den Austausch und die Nutzung von Daten aus Krankenversorgung, klinischer und biomedizinischer Forschung über die Grenzen von Institutionen und Standorten hinweg voranbringen. Das BMBF fördert die MII bis 2021 mit rund 160 Millionen Euro. © hil/aerzteblatt.de

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