Vermischtes
Sorge um medizinische Versorgung - Debatte um Klinikfinanzierung
Mittwoch, 11. März 2020
Schwerin – Die Fraktionen im Schweriner Landtag beklagen eine unzureichende Finanzierung von Geburtsstationen sowie Kinder- und Jugendklinken, sind aber uneins, wie die Finanzierungslücken zu schließen sind. Die Linke fand in der Parlamentssitzung heute keine Unterstützung für ihren Vorstoß, die Kinder- und Jugendmedizin aus dem pauschalisierten Abrechnungssystem herauslösen zu lassen.
Der Linke-Abgeordnete Torsten Koplin votierte für eine Vergütung der tatsächlich anfallenden Kosten. Nach seinen Angaben liegen die Kosten für die medizinische Versorgung von Kindern um etwa 30 Prozent höher als bei Erwachsenen. Nach Angaben von Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) arbeiten die Bundesländer seit kurzem bereits an Vorschlägen für geänderte Fallpauschalen.
Anlass der Debatte war die beabsichtigte Schließung von Kinder- und Geburtenstationen an Kliniken im Nordosten. Als maßgeblicher Grund wurde der Mangel an Fachkräften genannt. Insbesondere fehlen Kinderärzte und Hebammen. Doch beklagen Klinikbetreiber auch einen insgesamt defizitären Betrieb von Kinderkliniken und Geburtenstationen aufgrund des gültigen Vergütungssystems.
Der SPD-Abgeordnete Julian Barlen schlug die Einrichtung einer Enquete-Kommission im Landtag zur Gesundheitsversorgung in Mecklenburg-Vorpommern vor. „Gerade die jüngsten Entwicklungen an den Krankenhausstandorten Crivitz, Parchim und Demmin verdeutlichen dringenden Handlungsbedarf“, sagte er. Das Gesundheitssystem im Land stehe vor großen Herausforderungen.
Gründe seien der demographische Wandel, der Fachkräftemangel, der veränderte Versorgungsbedarf sowie der technologische und wissenschaftliche Fortschritt. „Eine flächendeckende und bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung in Mecklenburg-Vorpommern muss gesichert bleiben“, betonte Barlen. Denn alle Menschen hätten einen Anspruch auf eine gute und erreichbare Versorgung im Krankheitsfall. © dpa/aerzteblatt.de

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