Politik
Impfung gegen Lungeninfektionen auch jetzt noch sinnvoll
Freitag, 13. März 2020
Berlin – Älteren und vorerkrankten Menschen empfehlen die Behörden, sich gegen Pneumokokken, Influenza und Keuchhusten impfen zu lassen. Im Fall einer Infektion mit SARS-CoV-2 soll dies Komplikationen verringern. Apotheker warnen allerdings, dass diese Empfehlungen womöglich bald nicht mehr umsetzbar sein könnten, weil die Impfstoffe ausgehen.
Viele Menschen wollen die Gelegenheit wahrnehmen, sich mit einer Impfung vor anderen Lungeninfektionen zu schützen. In der Folge sei bei einigen Herstellern bereits jetzt die Hälfte des Jahreslagerbestandes abverkauft, berichtet das Fachportal Apotheke Adhoc.
Teils herrscht allerdings auch Unsicherheit, ob alte und kranke Patienten ausgerechnet jetzt noch gegen Pneumokokken, Influenza und Keuchhusten geimpft werden sollten. Derartige Bedenken zerstreute der Berliner Virologe Christian Drosten aber in einem Podcast-Interview mit dem NDR.
Patienten seien nach einer Influenza-Impfung nicht anfälliger für andere Viren. Solange nicht bereits eine Virusinfektion bestehe, sei auch nicht von einer Impfung abzuraten. „Es ist nie schädlich, sich gegen die Grippe impfen zu lassen“, betonte er.
Auch der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hatte wiederholt darauf hingewiesen, dass Impfungen, die vor Lungeninfektionen schützen, in dieser Zeit von besonderer Bedeutung seien.
Mehrfachinfektion der Lunge ist möglich
Eine bereits mit einem Krankheitserreger befallene Lunge kann auch noch von einem zweiten (oder dritten) Erreger – etwa SARS-CoV-2 – angegriffen werden. Eine derartige Komplikation würde die Behandlung erschweren und die Betroffenen besonders gefährden, heißt es auch bei der Berliner Senatsgesundheitsverwaltung. © nec/aerzteblatt.de

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