Ausland
COVID-19: Kliniken im Elsass teils ausgelastet
Dienstag, 17. März 2020
Straßburg – Die Intensivstationen der Krankenhäuser im südlichen Elsass (Département Haut-Rhin) sind nach Angaben der zuständigen Präfektur wegen der Coronavirus-Infektionen komplett belegt. Auch die Kliniken im angrenzenden Département Bas-Rhin seien bereits stark ausgelastet, sagte die Präfektin der an Deutschland grenzenden Region Grand Est, Josiane Chevalier, dem Radiosender France Inter heute.
In den elsässischen Krankenhäusern fehle es an Betten mit Beatmungsgeräten, Material und Personal, sagte Chevalier. Die Zahl der Menschen, die mit dem Virus SARS-CoV-2 infiziert seien, steige weiter.
Die Region Grand Est ist einer der Epidemie-Brennpunkte in Frankreich. Staatschef Emmanuel Macron hatte gestern Abend in einer TV-Ansprache die Einrichtung eines Armeekrankenhauses im Elsass „in den kommenden Tagen“ angekündigt.
Die Armee solle auch dabei helfen, Kranke aus stark betroffenen Regionen zu verlagern, um die Überlastung der Krankenhäuser in bestimmten Gebieten zu verringern, sagte Macron. Wo genau das Armeekrankenhaus genau eingerichtet wird, war zunächst nicht bekannt.
Der Präsident der Region Grand Est, Jean Rottner, begrüßte die Entscheidung. Das Elsass sei bei der Entwicklung der Coronavirus-Epidemie dem Rest Frankreichs ein paar Tage voraus, sagte Rottner in einem Interview mit dem Fernsehsender LCI.
Nach Angaben der regionalen Gesundheitsbehörde waren bis Dienstag zunächst mehr als 1500 Infektionen in Grand Est registriert, mehr als 680 davon allein im Département Haut-Rhin. 30 Menschen starben. © dpa/aerzteblatt.de

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