Medizin
E-Zigaretten störten Funktion eines implantierten Cardioverters/ Defibrillators
Donnerstag, 19. März 2020
Boston − Patienten mit einem implantierten Cardioverter/Defibrillator müssen die Nähe von Magneten meiden, da es sonst zu einer Funktionsstörung des Geräts kommen kann. Den wenigsten Patienten dürfte bewusst sein, dass auch von E-Zigaretten ein Risiko ausgeht, auf das Kardiologen in HeartRhythm Case Reports (2020; doi: 10.1016/j.hrcr.2020.01.013) jetzt aufmerksam machen.
Magnete werden benutzt, um die Funktion des ICD bei Kontrolluntersuchungen zu überprüfen und die Daten auszulesen. Wenn die Programmierung verändert wird, geben die Geräte in der Regel kurzzeitig eine akustische Bestätigung ab. Ein 48-jähriger Patient mit ICD hatte diese Töne des Öfteren auch im Alltag oder am Arbeitsplatz vernommen, ohne dass dem eine Entladung des Gerätes vorausgegangen war.
Der Patient bestritt jegliche magnetische Exposition, aber die vom ICD-Hersteller bereitgestellten Daten zeigten, dass es in 4 Fällen eine Magnetwechselwirkung mit dem Gerät gegeben haben muss. Sie traten exakt an den Zeitpunkten auf, als der Patient die Töne gehört hatte.
Bei der Befragung erinnerte sich der Patient schließlich daran, seine E-Zigarette der Firma JUUL häufig in seiner linken Brusttasche mit sich zu führen. Diese Tasche befand sich genau über der Stelle seiner Brust, an der das Steuergerät des ICD implantiert war.
Die E-Zigaretten des Herstellers enthalten einen Magneten, um die Aufladung über die USB-Schnittstelle zu erleichtern. Der Hersteller weist in der Bedienungsanleitung darauf hin, dass die Magnete gelegentlich beim Laden eine Funktionsstörung im angeschlossenen Laptop auslösen können.
Die Nutzer werden auch davor gewarnt, die E-Zigarette in der Nähe von Schlüsselkarten, Kreditkarten und anderen Gegenständen mit Magnetstreifen aufzubewahren. Dass die E-Zigaretten auch für die Träger von ICD und anderen Implantaten gefährlich werden könnten, wurde bisher offenbar übersehen. © rme/aerzteblatt.de
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