Politik
„Exponentielles Wachstum“: RKI mahnt eindringlich zum Abstandhalten
Freitag, 20. März 2020
Berlin – Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die Bundesbürger erneut eindringlich zum Abstandhalten und zu deutlich mehr Rücksichtnahme gegenüber Mitmenschen aufgefordert. „Die Jüngeren verhalten sich am unvernünftigsten“, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Freitag in Berlin.
„Wir können diese Pandemie nur verlangsamen, wenn wir uns alle an die Spielregeln halten.“ Aber viele Menschen seien immer noch nicht bereit, ihre sozialen Kontakte zu reduzieren. Wieler zitierte eine Umfrage, nach der immer noch jeder Vierte die empfohlenen Maßnahmen „für Panikmache“ hält.
Deutschland habe zwar Zeit gewonnen. Aber bei den Infektionszahlen „befinden wir uns derzeit im exponentiellen Wachstum. Ich möchte, dass alle den Ernst der Lage begreifen“, betonte Wieler.
Das bereits am Dienstag von Wieler angekündigte Dashboard mit graphischer Aufbereitung der offiziellen COVID-19-Fallzahlen für Deutschland ist heute online gegangen. Es meldet für Deutschland eine Zahl von 13.957 COVID-19-Fällen und 31 COVID-19-Todesfällen (Stand 20.03. 00:00). Laut Johns Hopkins University sind in Deutschland bereits 15.320 Menschen an COVID-19 erkrankt und 44 daran gestorben.
Die Inzidenz betrage deutschlandweit mittlerweile 17/100.000, variiere aber stark in den Regionen, so der RKI-Präsident. So sind zum Beispiel in Hamburg 32 von 100.000 Menschen erkrankt, während es in Thüringen nur 7 pro 100.000 sind. Deshalb sei es auch möglich, in den Regionen unterschiedlich starke Maßnahmen zu fahren.
Definition von Risikogebieten bald nicht mehr möglich
Der RKI-Präsident berichtete, dass es demnächst wahrscheinlich nicht mehr möglich sein werde, einzelne Risikogebiete zu definieren. Dies wird dann auch Auswirkungen auf die derzeitigen Handlungsempfehlungen für Ärzte haben. Denn bislang sollen laut RKI-Empfehlung nur Patienten auf SARS-CoV-2 getestet werden, die Symptome zeigen und Kontakt zu einem Infizierten hatten oder sich in einem Risikogebiet aufgehalten haben. © nec/aerzteblatt.de

Bitte um Nachweis
Können Sie mir bitte belegen, dass die Frau an Corona verstorben ist und nicht an einer der immer wieder auch vom RKI erwähnten sonstigen Erkrankung, welche die meisten Corona-Infizierten bzw. mit Corona in Verbindung gebrachten Todesfälle, verstorben ist?

... das ist der Unterschied

Ansteckung + Todesrate

Unterschiede zur normalen Grippe
Hier ein Artikel im Ärzteblatt, wo Lothar Koch vom Robert-Koch-Institut (RKI) vermeldet, dass in Deutschland bei der Grippewelle 2017/2018 25.100 Menschen ums Leben gekommen sind.
Ich verstehe nicht, was bei der Coronavorus Welle mit bisher 44 Toten in Deutschland anders oder schlimmer sein soll. Wurde das mal irgendwo erklärt?

Korrektur
wird angegeben, dass zur Zeit (20.3.20 21.43 Uhr) das letzte (aktuellste) Meldedatum am 19.3. um 1.00 Uhr war. Die Offenbacherin könnte somit noch nicht erfasst sein.

Mehrere Gründe...
Meldeverzug von 3-4 Tagen
Nur labordiagnostisch bestätigte Fälle, Johns-Hopkins zählt auch Verdachtsfälle
Bei den Todesfällen werden nicht diejenigen gezählt, bei denen erst post mortem eine Coronainfektion gefunden wurde, und offenbar auch weitere Patienten nicht. So findet sich der 68-jährige Mann aus Wiesbaden, der am 17.3.20 verstarb, nicht in der Statistik und Hessen listet weiterhin nur 1 Corona-Todesfall auf. Es ist aber auch eine 89-jährige Frau aus dem Kreis Offenbach am 19.3.20 an Corona verstorben. Ähnlich sieht es in anderen Bundesländern aus. Damit wird die Statistik tatsächlich ein bisschen geschönt. Das sollte das RKI nochmal genauer erklären.
Infos siehe:
Legende zum Dashboard des RKI https://experience.arcgis.com/experience/478220a4c454480e823b17327b2bf1d4 (ganz links anklicken)
Legende zum Dashboard von Johns-Hopkins https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6 Mitte unten
Legende RKI https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Fallzahlen.html

Presse soll erklären!

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