Vermischtes
Cochrane-Bibliothek frei für alle
Freitag, 20. März 2020
Berlin – Cochranes Bibliothek wird ab der kommenden Woche temporär kostenlos verfügbar. Der offene Zugang soll den weltweiten Wissensaustausch und die klinische Forschung erleichtern. Das geht aus einer Mitteilung der Organisation hervor. Cochrane schließt sich damit einer globalen Initiative von wissenschaftlichen Publikationsverlagen an.
Cochrane, wie auch ihr Publikationspartner Wiley, sind Teil der International Association of Scientific, Technical and Medical Publishers (STM). Der Verband rief seine Mitglieder Ende vergangener Woche auf, freien Zugang zu allen relevanten wissenschaftlichen Publikationen zu gewähren. Eine Link-Liste zu den jeweiligen Portalen und kostenlosen Artikeln ist hier zu finden: https://www.stm-assoc.org/about-the-industry/coronavirus-2019-ncov/.
Die STM ist ein Verbund aus rund 150 Verlegern wissenschaftlicher Literatur zu verschiedensten Themenfeldern und aus über 20 Ländern. Sie publizieren zusammen nach eigenen Angaben 66 Prozent aller Journalartikel weltweit sowie Zehntausende Monographien und Referenzwerke.
Cochrane baut COVID-19 Datenbank
Es sei eine eigene Arbeitsgruppe für COVID-19 gebildet worden, heißt es in der Meldung auf der Community Webseite von Cochrane. Sie bestehe aus Public Health Experten, Chefredakteuren und Mitgliedern der bestehenden Geografie- und Methodologie-Arbeitskreisen. Das neue COVID-Team werde eigenständig finanziert um das Arbeitstempo ungebremst an die rasanten Entwicklungen anzupassen. Die Cochrane Community wurde aufgerufen, sich mit Ideen und Vorschlägen zu beteiligen, wofür genau die Mittel eingesetzt werden sollten.
Zwei spezielle Artikelsammlungen zu Intensivmedizin und Infektionskontrolle sind bereits erstellt worden. Weitere solcher Sammlungen würden folgen. Sie orientieren sich an den vorläufigen Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Auf Anfrage der WHO soll zudem ein stetig aktuell gehaltenes Register entstehen über alle Studien und Reviews zum Thema. Darin plant man Prävention, Diagnostik, Behandlung und Prognose von COVID-19 systematisch zusammenzustellen.
Die Datenbank soll komplett für Text- und Datenmining optimiert werden und so auch künstlichen Intelligenzen und Machine-Learning-Algorithmen zugänglich sein. Frei für alle – auch für Maschinen. © jff/aerzteblatt.de

Nachrichten zum Thema

