Politik
Notfallplan soll Dialyse-Versorgung während der Pandemie sicherstellen
Donnerstag, 26. März 2020
Berlin – Ein Notfallplan für die Zeit der Coronavirus-Pandemie soll die Versorgung von Dialyse-Patienten sicherstellen. Darauf haben sich GKV-Spitzenverband und Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) verständigt. Es würden bisherige Vorgaben teilweise gelockert, sodass die Dialyseeinrichtungen bei Bedarf schnell und unbürokratisch reagieren könnten, so die KBV.
Zur Sicherstellung der Dialyse-Versorgung sollen die Einrichtungen laut KBV flexibel auf bestimmte Notsituationen reagieren können, zum Beispiel, wenn Dialyse-Ärzte krankheitsbedingt ausfallen oder ganze Einrichtungen aus Gründen des Infektionsschutzes nicht in dem gewohnten Umfang weiterarbeiten können. In solchen Fällen können Praxen beispielsweise unkompliziert Patienten anderer Praxen übernehmen.
Auch müsse im Bedarfsfall reagiert werden, wenn sich Dialyse-Patienten mit dem Virus infiziert hätten, hieß es. So könne es sinnvoll sein, dass einige Dialysepraxen ausschließlich Patienten versorgen, die sich mit dem Virus angesteckt haben. Durch diese Trennung könne das Infektionsrisiko für alle anderen Dialyse-Patienten verringert werden.
„Mit den beschlossenen Maßnahmen stellen wir sicher, dass Menschen, die auf eine Dialyse angewiesen sind, uneingeschränkt versorgt werden können“, sagte KBV-Vorstandsmitglied Thomas Kriedel. Schon kleine Ausfälle des Dialyseangebotes hätten für sie fatale Folgen.
„Deshalb war es uns wichtig, für eventuelle Engpässe vorzusorgen und den Ärzten die nötige Freiheit zu geben, die Versorgung unter den aktuell schwierigen Bedingungen optimal zu organisieren“, betonte Kriedel.
Die Ärzte müssen ihre Kassenärztliche Vereinigung darüber informieren, wenn sie von den Dialyse-Vorgaben abweichen. Die Vereinbarung zu den Notfallmaßnahmen ist der KBV zufolge vorerst bis zum 30. Juni 2020 befristet. Außerdem wurden die Zuschlagsziffern für Infektionsdialysen an die Coronavirus-Situation angepasst. © may/EB/aerzteblatt.de

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