Ärzteschaft
BÄK-Präsident ruft zum Tragen von Schutzmasken auf
Donnerstag, 26. März 2020
Osnabrück – Der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Klaus Reinhardt, hat die Bevölkerung zum Anfertigen und Tragen von Schutzmasken aufgerufen. „Mein Rat: Besorgen Sie sich einfache Schutzmasken oder basteln Sie sich selbst welche und tragen Sie diese im öffentlichen Raum“, sagte er der Neuen Osnabrücker Zeitung. Die Masken garantierten zwar keinen Schutz vor Ansteckung, sie könnten jedoch das Risiko ein wenig verringern.
Die einfachen Masken aus Stoff oder anderen Materialien seien nur ein Hilfskonstrukt, räumte Reinhardt ein. „Aber sie sind besser als nichts, weil sie die Atemluft filtern.“ Zugleich mahnte der Ärztepräsident dringend, nur einfache Masken zu nutzen. „Wenn Sie nicht im Gesundheitswesen tätig sind oder entsprechende Vorerkrankungen haben, dann brauchen Sie keine FFP2- oder FFP3-Masken.“
Die professionellen Schutzmasken würden von anderen dringender benötigt, erklärte Reinhardt. „Erkrankte sollten sie tragen, wenn sie Umgang mit anderen Menschen haben. Vor allem aber Ärzte und Pfleger, die sich um Erkrankte kümmern, brauchen diese Masken, um nicht selbst zu erkranken und zu Überträgern zu werden.“ Wenn ein COVID-19-Erkrankter und sein Pfleger oder Arzt eine FFP2-Maske trage, sei der Schutz schon sehr hoch. Und das ist derzeit entscheidend.
Ähnlich hatte sich zuletzt auch der Virologe Alexander Kekule geäußert. „Neuere Daten aus Hongkong zeigen, dass das reine Tragen dieser Masken doch einen erheblichen Effekt hat, um die Krankheit unter Kontrolle zu bringen“, sagte er am Mittwoch bei MDR Aktuell. Einfache Mundschutze für alle seien vor allem in zwei bis drei Wochen sinnvoll, wenn das normale Leben langsam wieder hochgefahren werde. Dann gehe es darum, „primär die Risikogruppen zu schützen, also Alte und Menschen mit Vorerkrankungen“. © kna/aerzteblatt.de

Wer genau soll durch eine Maske geschützt werden, der Träger oder die anderen?
1. Was genau soll laut Reinhardt durch das Tragen verhindert werden, eine Ansteckung des Maskenträgers durch andere, oder eine Ansteckung von anderen durch den Masenträger?
2. Wie sollen Sportarten im Freien noch ausgeübt werden, wenn dabei eine Maske getragen wird?
3. Kann Reinhardt quantifizieren, wieviele Ansteckungen verhindert werden, wenn alle eine Maske tragen?

am Rande

Motto: Wer sich schützt, schützt uns alle ; Weitere Möglichkeit: Alternativer Nasen-Mundschutz für alle rettet Leben
Die üblichen Argumente arbeiten mit Unterstellungen ( man fühle sich in falscher Sicherheit, man steigere das Risiko, weil man öfter ins Gesicht fasst) und Denkfehlern : ( man solle eine Maske tragen wenn man infiziert ist! Das weiß man ja 3 – 14 Tage lang nicht! Das Argument mit der falschen Sicherheit gab es auch bei der Einführung des Sicherheitsgurtes - und erwies sich als falsch! Und das Herumfummeln im Gesicht ist mit Maske nicht gefährlicher als ohne - nach kurzer Zeit der Benutzung fummelt man nicht häufiger.
Stattdessen wäre es besser, die am meisten geeignetsten Gewebe zu empfehlen, die statt medizinalen zugelassenen Masken benutzt werden können.
Solcher selbstgemachter Schutz braucht keine Zulassung.
Wenn nicht für alle Menschen zertifizierte Masken zur Verfügung stehen (die nicht zu 100% wirken – das zeigen die Infektionen der Menschen im Gesundheitswesen) : Auch selbst gemachte Masken bieten einen gewissen Schutz. Natürlich muss über den richtigen Umgang informiert werden, die Abstandsregeln und Hygiene-Regeln müssen eingehalten werden.
Wenn man z. B. nur 10% Wirksamkeit annimmt, würde man bei 10.000 Neuinfektionen in 2,5 Tagen 1.000 Infizierte vermeiden. Damit auch 50 stationäre behandlungsbedürftige und - bei 0,5 % Streberate, auch 5 Tote. Jeder Tote ist einer zu viel.
Wer behauptet, das bringe nichts, hat die Beweislast: Studien zur Nicht-Wirksamkeit selbstgemachter Masken hat Herr Prof. Drosten in seinem Podcast nicht erwähnt. Vielleicht gibt es sie ja.
Aber aus dem fehlen solcher Studien zu schließen, solche Masken seien nicht wirksam, wäre ein krasser Denkfehler!
In der Anlage meine Nachricht an Prof. Drosten. Letzte Woche habe ich schon das Kanzleramt (über die Kontaktfunktion der Webseite - informiert – ich weiß nicht, ob mein Schreiben wahrgenommen wurde.
Sehr geehrter Herr Kollege Drosten,
als Sie vorgestern in dem NDR-Podcast die Wirksamkeit selbstgemachter MNS, sogar eines Schals bestätigten, hatte ich gehofft, Sie würden auch in der politischen Öffentlichkeit dafür sorgen, dass geworben wird für MNS, selbstgemacht, Schutzbrille und Handschuhe.
Weil das nicht geschehen ist, wende ich mich direkt an Sie.
Sie kennen vermutlich alle Argumente für und wider. „Absence of evidence is not evidence of absence.”
Wenn man den Shutdown propagiert, ohne Evidenz dafür zu haben, ob dessen Folgen nicht schlimmer sind als die Infektionswelle selbst, muss man auch Selbstschutz mit weniger wirksamen Mitteln propagieren, und zwar so schnell als möglich.
Söder: Es geht um Leben un Tod- jeder Tag ist einer zu viel.
Und mit jedem Tag wird es dringlicher.
Wir triagieren zwischen dem maskenschutztragenden Personal im Gesundheitswesen und der Allgemeinbevölkerung!
Sie haben Recht: Personal im Gesundheitswesen, Polizei u.ä. sollen Masken mit erwiesener (auch nicht 100% Wirksamkeit) zuerst haben.
Aber die Bevölkerung braucht keine zertifizierten Masken! Diese nicht zu empfehlen, müsste schon besser als durch Behauptungen begründet werden, sie seien nicht wirksam.
MfG

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Eminenzbasierter Ratschlag

Toller Rat.
Besonders das med. Personal.
Aber da ist eine Kleinigkeit, die den Rat des BÄK-Funktionär zynisch erscheinen lässt.
Ach ja, es gibt keine Masken.
Die für die Bevölkerung gedachten Papiermasken aus dem Katastrophenschutz sind... weg.
Und die vorhandenen Atemschutz Geräte für med. Personal hat unser fähiger Außenminister nach China geschickt. Und die 6 Mio Masken die Frau AKK bestellt hat, sind in Kenia gestohlen worden und Spahnwahn hat vor erst einer Woche nationale Firmen um ein Angebot für Atemschutzmasken gebeten....
Die deutsche Volkswirtschaft wird gegen die Wand gefahren weil es für die Bevölkerung keinen Atemschutz gibt. Und das medizinische Personal wird verheizt...
Und dafür wollen die auch noch wiedergewählt werden.

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