Vermischtes
Schulungsunterlagen für neue Beatmungsgeräte von Dräger online verfügbar
Montag, 30. März 2020
Lübeck − Das Medizintechnikunternehmen Dräger hat Schulungsunterlagen für die 10.000 Beatmungsgeräte online bereitgestellt, die die Bundesregierung bei der Firma bestellt hat. Die Schulungsunterlagen sind für klinisches Fachpersonal vorgesehen.
Sie ersetzten nicht die Ausbildungen, wie sie im Medizinprodukterecht festgelegt seien, sollen aber dazu beitragen, dass Krankenhäuser die Geräte schnell in den Gebrauch nehmen können, hieß es.
Dräger forderte zugleich, das Bundesgesundheitsministerium (BMG) müsse rasch klarstellen, wohin das Unternehmen die neuen Geräte liefern soll. Die ersten der bestellten Geräte seien fertig, aber die Verteilung noch ungeklärt. „Viele Kliniken rufen uns deshalb direkt an“, sagte Dräger dem Spiegel. Wichtig sei nun, die Ressourcen bestmöglich zu verteilen.
Nach Ansicht von Dräger könnten Zentren bevorzugt beliefert werden, die Patienten, mit akutem Lungenversagen behandeln. Es müsse verhindert werden, dass Krankenhäuser „eine Superausrüstung für wenig Geld bekommen, mit der sie gar nicht umgehen können“, sagte Dräger.
Spahn will derweil aber keine detaillierte Auskunft über die Lieferorte der bestellten Beatmungsgeräte geben. „Die Dringlichkeit der Beschaffung von Beatmungsgeräten wurde in der Sitzung des Krisenstabs der Bundesregierung am 10. März 2020 festgestellt“, heißt es in einer Antwort auf eine schriftliche Anfrage des FDP-Abgeordneten Christoph Hoffmann, die der Welt vorliegt. Die bei Dräger bestellten Geräte würden nun „sukzessive, nach Produktionsstand, ausgeliefert werden“, hieß es aus dem BMG.
Dräger hält im Übrigen nichts von der Idee, dass Automobilzulieferer und andere Firmen Komponenten für Beatmungsgeräte herstellen. Stattdessen sieht er Potenzial darin, Beatmungsgeräte aus dem Rettungsdienst oder aus der Anästhesie zu verwenden. „Wir schätzen, dass man allein in Deutschland 5.000 Geräte aus dieser Reserve mobilisieren könnte“, sagte er.
Das Unternehmen Dräger hat im Zuge der Coronakrise auch seine Produktion von Atemschutzmasken verdoppelt. Um den Mangel an Masken künftig zu beheben, forderte Dräger in Deutschland ein intelligentes System, um eine bestimmte Menge Masken zu lagern. Masken, die sich dem Verfallsdatum näherten, müssten dann nach und nach aus dem Lagersystem geholt und verkauft werden, sagte der Konzernchef. © hil/dpa/aerzteblatt.de

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