Politik
Organspenden: Kinder mit Transplantationsbedarf aufs Ausland angewiesen
Dienstag, 7. April 2020
Frankfurt am Main – Kinder und Jugendliche zwischen 0 und 15 Jahren, die eine Transplantation benötigen, sind besonders auf Organspenden aus dem Ausland angewiesen. Das geht aus dem neuen Jahresbericht 2019 der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) hervor.
Bei der Nierentransplantation der Kinder in der Altersgruppe der 0 – 15-Jährigen kamen laut dem Bericht 34 Prozent aus dem Ausland. Bei Erwachsenen waren es im Berichtsjahr 17 Prozent der Organe. 54 Kinder kamen demnach neu auf die Liste für eine Herztransplantation. 61 Kinder wurden von der Liste genommen, davon zehn, weil sie starben.
„Wie auch bei den Erwachsenen macht die Kardiomyopathie bei den Kindern circa 60 Prozent der Indikationen für eine Herztransplantation aus“, berichten die Autoren des DSO-Jahresberichtes. 111 Kinder kamen 2019 auf die Liste für Nierentransplantationen, 93 Kinder konnten von der Liste genommen werden.
„Die Fehlbildung der Niere mit Zysten und die chronische Nierenkrankheit bilden die zwei häufigsten Indikationen für eine Nierentransplantation sowohl bei den Erwachsenen (33 Prozent) als auch bei den Kindern (52 Prozent)“, so die Autoren.
177 Kinder kamen neu auf die Liste für die Lebertransplantationen, 124 konnten von der Liste genommen werden. „Bei den Kindern sind die drei Hauptdiagnosen (63 Prozent): angeborene Fehlbildung, Fibrose/Zirrhose und Leberversagen“, berichten die Autoren.
„Die Lebendspende ist für die Transplantation bei Kindern eine lebenswichtige Alternative zur postmortalen Spende“, heißt es in dem Jahresbericht. 22 Prozent der Nierentransplantationen und 32 Prozent der Lebertransplantationen wurden aufgrund einer Lebendspende ermöglicht.
Bei der Leber wurden weitere 32 Prozent der Transplantationen aufgrund eines Lebersplits ermöglicht. „Diese Alternativen gibt es bei der Herztransplantation nicht, so dass die Todesfälle hier höher sind“, so die DSO. © hil/aerzteblatt.de

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