Vermischtes
Syphilis in Deutschland auf dem Vormarsch
Dienstag, 14. April 2020
Berlin – Die Zahl der Neuinfektionen mit HIV sind von 2014 bis 2018 von rund 2.700 auf etwa 2.400 zurückgegangen. Andere Geschlechtskrankheiten wie die Syphilis nehmen aber zu. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervor. 2014 gab es in Deutschland danach 5.821 Syphilis-Fälle, 2019 wurden 7.889 Fälle registriert.
Im April 2016 hatte das Bundeskabinett eine „Strategie zur Eindämmung von HIV, Hepatitis B und C und anderen sexuell übertragbaren Infektionen“ (BIS 2030) beschlossen. Daran hält die Bundesregierung laut der Antwort weiter fest und stelle deshalb in diesem Jahr 13,88 Millionen Euro für die Prävention bereit.
Zur Umsetzung der Strategie habe die Bundesregierung ein Koordinierungsgremium einberufen, in dem Vertreter der Länder, ärztlicher Fachgesellschaften, Verbände, Institutionen und der Selbsthilfe vertreten seien. Das Gremium tage in der Regel zweimal jährlich.
Zudem hätten gesetzliche Maßnahmen die Präventions- und Diagnostikmöglichkeiten erweitert. 2018 wurde zum Beispiel die Medizinprodukte-Abgabeverordnung geändert. HIV-Selbsttests könnten seitdem frei verkauft werden.
2019 wurde die HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP) in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aufgenommen. Nach einer positiven Empfehlung der STIKO wurde die HPV-Impfung 2018 auch für Jungen zur GKV-Leistungskatalog.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) habe zudem ein Medienpaket für die Ärzteschaft, für Eltern sowie für Jugendliche erstellt. Dies werde von sehr gut angenommen: Arztpraxen riefen davon rund 300.000 pro Jahr ab, informiert die Bundesregierung in ihrer Antwort. © hil/aerzteblatt.de

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