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Politik

Facharztquote in Thüringen soll bei Belastung ausgesetzt werden

Montag, 13. April 2020

/Gorodenkoff, stockadobecom

Greiz – Die Facharztquote in Thüringen soll bei größerer Belastung der Krankenhäuser durch die Corona-Pandemie ausgesetzt werden können. Dann müssten Ärzte aus allen Fachbereichen flexibel eingesetzt werden können, teilte die Staatssekretärin im Gesund­heitsministerium, Ines Feierabend, mit.

„Auf einen solchen Schritt sind wir bereits seit Ende Februar eingestellt, er wurde bisher jedoch aufgrund der relativ geringen Anzahl intensivtherapiepflichtiger COVID-19-Patien­ten noch nicht umgesetzt.“ Da es sich um eine dynamische Entwicklung handle, sei jeder­zeit eine Neubewertung möglich, sagte Feierabend.

Wegen der Quotenregelung müssen Krankenhäuser alle Fachabteilungen mit mindestens 5,5 Arztstellen ausstatten, davon mindestens drei mit Fachärzten. Die Arztquote hatte Rot-Rot-Grün in der vergangenen Wahlperiode eingeführt, um die Qualität von Klinikbe­handlungen sicherzustellen.

Feierabend wies zudem Kritik zurück, die Facharztquote belaste ländliche Krankenhäuser. „Mit der Verordnung soll einfach dafür Sorge getragen werden, dass für die notwendigen Behandlungen genügend Ärztinnen und Ärzte vor Ort sind“, betonte Feierabend.

Es lägen bisher keine Meldungen vor, dass die Einhaltung der Verordnung direkt zu wirt­schaftlichen Einbußen führe. Es möge Schwierigkeiten an manchen Stellen geben, dafür seien aber Ausnahmeregelungen getroffen worden.

Zuletzt hatte die Greizer Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) die Regelung kritisiert: „Das ist der Todesstoß für kleine ländliche Krankenhäuser.“ Die Krankenhäuser refinan­zierten sich über die Zahl der behandelten Patienten, die auf dem Land geringer sei.

Dies sei ein Grund für die finanzielle Schieflage der Krankenhäuser in Greiz und Schleiz. In Schleiz war die Geburtsstation im Februar mangels Ärzten bis auf Weiteres stillgelegt worden. © dpa/aerzteblatt.de

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