Ausland
Sorge um weniger Masernimpfungen
Dienstag, 14. April 2020
Genf − Die Coronakrise könnte nach Ansicht der Masern- und Röteln-Initiative auch den Kampf gegen die Masern beeinflussen. Mehr als 117 Millionen Kinder in 37 Ländern könnten eine Impfung gegen die hochansteckende Infektionskrankheit verpassen, teilte die Initiative mit, die unter anderem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Unicef und dem Amerikanischen Roten Kreuz unterstützt wird.
In 24 Ländern gebe es mit Impfkampagnen bereits Probleme. Die Masern- und Röteln-Initiative ruft die Staaten daher dazu auf, die Impfstoffe verstärkt nachzuhalten, „damit den Verletzlichsten der Bevölkerung eine Masernimpfung zukommt, sobald das wieder möglich ist.“
Die WHO empfiehlt, die Risiken abzuwägen, und Impfkampagnen vorübergehend dort auszusetzen, wo es derzeit keine aktiven Ausbrüche von entsprechenden Krankheiten gibt. Die Masern- und Röteln-Initiative unterstützt diese Empfehlung.
„Wir dringen gleichzeitig darauf, dass die Länder ihren Routine-Impfservice weiter aufrecht halten und dabei die Sicherheit der Gemeinschaften sowie des Gesundheitspersonals sicherstellen.“
Laut einer Schätzung der WHO sind 2018 mehr als 140.000 Menschen an den Masern gestorben. Zudem gab es laut der UN-Organisation geschätzt knapp 9,8 Millionen Masernfälle. Besonders problematisch war die Situation zuletzt im Kongo.
In Deutschland wurden im Jahr 2018 nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) 528 Masern-Fälle gezählt. Die Zahl schwankt in Deutschland von Jahr zu Jahr stark. Laut RKI gab es in den zehn Jahren bis 2018 zwischen 165 und 2.465 Fälle pro Jahr. © dpa/aerzteblatt.de

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