Medizin
Sterilisierung von FFP2-Schutzmasken erfordert hohe Temperaturen
Donnerstag, 30. April 2020
Berlin – Angesichts der mancherorts immer noch knappen Schutzmasken für Klinikmitarbeiter, kommt die Nachricht, dass sich sterilisierte Schutzmasken bei der Wiederverwendung als sicher erweisen, zur rechten Zeit. Die Technische Universität (TU) Darmstadt konnte in einer Untersuchung nachweisen, dass Schutzmasken bedenkenlos mehrfach verwendet werden können, da sie ihre Funktionsfähigkeit beibehalten. Allerdings sollte die Sterilisierung bei ausreichend hoher Temperatur erfolgen.
Das Zentrum für Konstruktionswerkstoffe der TU Darmstadt hatte dieses Problem im Auftrag des Alice-Hospital in Darmstadt analysiert. Das Krankenhaus hatte die Empfehlung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales angezweifelt, wonach es ausreichen sollte, FFP-2-Masken bei 65 bis 70° C trockener Hitze auszusetzen, um das SARS-CoV-2-Virus abzutöten.
Diese Zweifel stehen in Einklang mit denen der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH), die sich Mitte April auf ihrer Homepage im Hygiene-Sondertipp 3/2020 zum Thema „Wiederaufbereitung von Atemschutzmasken (FFP)“ ausdrücklich der Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Sterilgutversorgung angeschlossen hatte.
Darin wird betont, dass eine Dekontamination mittels trockener Hitze bei 65°C bis 70°C für 30 Minuten auch für die besondere Situation der Coronakrise keine praktikable und sichere Methode darstelle. Gründe hierfür sind die fehlende Ausstattung der Einrichtungen mit Trockenschränken, die unbekannte Temperaturverteilung der trockenen Hitze sowie das risikoreiche Hygienemanagement bei Dekontaminationsmaßnahmen in Küchen.
Aber eine thermische Dekontamination durch Wasserdampf wird als wirksam und praktikabel angesehen, um SARS-CoV-2 mit hoher Sicherheit zu inaktivieren. Empfohlen wird der Einsatz des fraktionierten Vakuumverfahrens bei 121°C mit einer Sterilisierzeit von 20 Minuten, welches in den meisten Dampfsterilisatoren nach DIN EN 285 sowie 13060 werksmäßig installiert ist – Dampfsterilisatoren stünden überdies in allen Gesundheitseinrichtungen zur Verfügung.
Für das Darmstädter Krankenhaus kam hinzu, dass multiresistente Keime oder Bakteriensporen erst bei weit höheren Temperaturen absterben. Auch damit könnten die im Klinikbetrieb verwendeten Masken verunreinigt sein. Daher lautete die Frage an das Forscherteam, ob eine Sterilisierung dieser Masken bei ausreichend hohen Temperaturen (121° C für 20 Minuten) ihre Funktionsfähigkeit beeinträchtigen könnte.
Das Zentrum für Konstruktionswerkstoffe, dem auch Aufgaben der Materialprüfung zufallen, hatte die Frage zum einen mittels Elektronenmikroskopie und weiterhin mit Messtechniken zur Erfassung reaktiver Strömungen untersucht. Innerhalb weniger Tage wurde eine spezielle Apparatur entwickelt, die für die Fragestellung zentrale Maskeneigenschaften wie Partikelfilterung und Druckabfall nach mehreren Sterilisationsdurchläufen zu testen vermochte.
Die Überprüfung von Materialproben neuer und vom Alice-Hospital mehrfach sterilisierter Masken unterschiedlicher Hersteller zeigten, dass auch nach bis zu zehn Sterilisationsbehandlungen keine belastbaren Hinweise auf eine Veränderung oder Schädigung der Faserstruktur oder der Filterwirkung festzustellen war, hieß es in der Pressemitteilung der TU.
Das Krankenhaus bestätigt, dass nun aufgrund der Ergebnisse eine hohe Sicherheit für die Mitarbeiter bestünde, und das Risiko für diese und die Patienten somit eingeschätzt werden könnte. Weitere begleitende Untersuchungen zur Mikrobiologie der nach Sterilisation getragenen Masken sind geplant.
Nicht zu verwechseln sind diese Ergebnisse zu FFP2 Masken mit der Frage, wie sinnvoll und praktikabel die Reinigung von zum Teil selbst hergestellten „Community-Masken“ ist, die inzwischen vielerorts zu Pflicht geworden sind. Für deren Handhabung empfiehlt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).
„Masken sollten nach einmaliger Nutzung idealerweise bei 95 Grad, mindestens aber bei 60 Grad gewaschen und anschließend vollständig getrocknet werden. Beachten Sie eventuelle Herstellerangaben zur maximalen Zyklusanzahl, nach der die Festigkeit und Funktionalität noch gegeben ist“.
Erst gestern wurde bekannt, dass neuen Studien zufolge die bisherigen Empfehlungen der Bundesregierung zur Wiederaufbereitung von Schutzmasken die SARS-CoV-Viren nicht vollständig abtöten. © mls/aerzteblatt.de

Müll voller Masken

Normale Menschen sind verunsichert

das Masken-Chaos
Was also tun ? Wieder "raus aus den Kartoffeln" ? Ziemlich peinlich. Also verkündete man, daß Masken nur nach technisch aufwendiger Sterilisation wieder verwendet werden könnten - was natürlich für Normalbürger mit ihren Eigenprodukten nicht möglich ist. Das aber bedeutet : die ganze Maskenstrategie ist geplatzt. Ein größeres Chaos kann man gar nicht anrichten. Die Folge wird sein : jeder wird machen was er will - wohin das führt, dürfte bald deutlich werden.
Dennoch haben die Masken in einer Hinsicht genau das getan was das Wort selbst aussagt : sie haben maskiert, nämlich die Tatsache, daß sich die Regierung auf den Weg begeben will, den Schäuble und Palme unverschlüsselt formuliert haben.

Die Wiederverwertung dürfte gar nicht nötig sein...

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