Vermischtes
Coronakrise: Maßnahmen sorgen für bessere Luft
Samstag, 2. Mai 2020
Paris – Die verbesserte Luftqualität in Europa aufgrund der Beschränkungen in der Coronakrise hat laut einer Untersuchung gesundheitliche Vorteile gebracht, die einer Vermeidung von 11.000 Todesfällen gleichkommen.
Der Wert sei auf eine Verringerung der Stickstoffdioxid-Belastung um 40 Prozent und eine Abnahme der durchschnittlichen Feinstaubbelastung um zehn Prozent in den vergangenen 30 Tagen zurückzuführen, teilte das Centre for Research on Energy an Clean Air (CREA) mit.
Durch die Eindämmungsmaßnahmen gegen SARS-CoV-2 ist die Wirtschaft weltweit weitgehend lahmgelegt worden. Dies führte den Wissenschaftlern zufolge zu einer drastisch reduzierten Stromerzeugung durch Kohle von 37 Prozent und einen Rückgang des Ölverbrauchs um ein Drittel.
Für ihre Studie rechneten die Forscher die wahrscheinlichen Auswirkungen auf Krankheiten hoch, die durch Luftverschmutzung verursacht oder verschlimmert werden. „Unsere Analyse zeigt enorme Vorteile für die öffentliche Gesundheit und Lebensqualität auf, die durch eine rasche, dauerhafte und nachhaltige Reduzierung fossiler Brennstoffe erreicht werden könnten“, sagte der Hauptautor der Studie, Lauri Myllyvirta.
Nicht nur in Europa sehen die Forscher Vorteile für die Gesundheit. „Die Auswirkungen sind in vielen anderen Teilen der Welt gleich oder größer“, sagte sie. In China zum Beispiel seien die Stickstoffdioxid- und Feinstaubkonzentrationen während der Ausgangssperre um 25 beziehungsweise 40 Prozent zurückgegangen.
Luftverschmutzung verkürzt die Lebenserwartung weltweit durchschnittlich um fast drei Jahre und verursacht jährlich 8,8 Millionen vorzeitige Todesfälle, wie eine im vergangenen Monat veröffentlichte Studie feststellte. In Europa wird die Lebenserwartung demnach um acht Monate verkürzt.
Laut den Vereinten Nationen muss der Kohlenstoffdioxidausstoß bis 2030 jährlich um 7,6 Prozent sinken, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Bis zur Coronapandemie stieg der Ausstoß bislang von Jahr zu Jahr an. © afp/aerzteblatt.de

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