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Medizin

Jedes 4. Youtube-Video zur Coronapandemie ist fehlerhaft

Donnerstag, 14. Mai 2020

/picture alliance, Carsten Rehder

Ottawa – Mehr als 1 von 4 der meistgesehenen englischsprachigen COVID-19-Videos auf der Plattform Youtube enthält irreführende oder ungenaue Informationen. Das berichten Wissenschaftler der Universität von Ottawa im Fachmagazin BMJ Global Health (doi 10.1136/ bmjgh-2020-002604).

Auch das Recherchennetzwerk Correctiv berichtet, dass sich irreführende Informationen zum Coronavirus vor allem auf Youtube befinden sowie über den Messengerdienst Whatsapp verbreiten.

„Fehlinformationen über COVID-19 erreichen weit mehr Menschen als bei früheren Pandemien und haben ein beträchtliches Schadenspotenzial“, warnen die kanadischen Forscher. Zwar seien die von Regierungsstellen und Experten veröffentlichten präzisen Informationen von guter Qualität auf Youtube weithin verfügbar, doch seien sie oft schwer verständlich und wenig populär, so dass sie nicht die nötige Reichweite hätten, fügen sie hinzu.

Die Wissenschaftler durchsuchten für die Studie die Videoplattform am 21. März nach den zu diesem Stichtag meistgesehenen und relevantesten Videos zu der Corona­pandemie. Sie schlossen diejenigen Videos aus, die länger als eine Stunde dauerten, keine Audio- oder visuellen Inhalte enthielten oder aus anderen Sprachen übersetzt waren. Übrig blieben 69 relevante Beiträge. Sie wurden bis zum Stichtag insgesamt 257.804.146 Mal aufgerufen.

Die Forscher untersuchten die darin enthaltenen Informationen mit validierten Bewertungssystemen. Die Nützlichkeit der Inhalte für den durchschnittlichen Betrachter bewerteten sie zusätzlich mit Hilfe eines COVID-19-spezifischen Scores, der sich an ähnlichen Systemen orientiert, die für den Einsatz in anderen Notfällen im Bereich der öffentlichen Gesundheit entwickelt wurde.

„Videos von Fachleuten und Regierungsstellen erzielten in Bezug auf Genauigkeit, Benutzerfreundlichkeit und Qualität bei allen Maßnahmen deutlich höhere Punktzahlen als alle anderen Quellen, traten aber bei den Zuschauerzahlen nicht in den Vordergrund“, berichten die Wissenschaftler.

19 Videos (27,5 %) enthielten irreführende oder ungenaue Informationen. Sie wurden 62.042.609 Mal aufgerufen, was 24 % entspricht. Zu den irreführenden oder ungenauen Informationen gehörte unter anderem der Glaube, dass Pharmaunternehmen bereits ein Heilmittel haben, sich aber weigerten, es zu verkaufen. Außerdem gab es unange­messene Empfehlungen für die Öffentlichkeit, rassistische und diskriminierende Äußerungen sowie Verschwörungstheorien.

„Dies ist besonders alarmierend, wenn man die immensen Zuschauerzahlen dieser Videos bedenkt“, schreiben die Forscher. Angesichts der Macht der sozialen Medien bei der Gestaltung des öffentlichen Verständnisses und Verhaltens, „ist Youtube ein mächtiges, ungenutztes Bildungsinstrument, das von Gesundheitsexperten besser mobilisiert werden sollte“, schlagen sie vor.

Laut Correctiv ist Youtube die am häufigsten gemeldete Plattform für fragwürdige Informationen zur Coronapandemie. Das Recherchenetzwerk hatte Anfang März einen sogenannten CrowdNewsroom geschaffen, bei dem jeder Bürger Hinweise auf mögliche Falschmeldungen einreichen kann. Die so gesammelten Hinweise wurden nun systematisch ausgewertet.

Auf die Frage, auf welchem Weg sie die fragwürdige Information erstmals zu Gesicht bekamen, antworteten 34 % der Nutzer: auf Whatsapp. An zweiter Stelle folgte Facebook mit 28,8 %. „Whatsapp ist somit der Weg, auf dem sich mögliche Falschmeldungen am meisten verbreiten – und Youtube ist die Plattform, auf der sie am häufigsten zu finden sind“, berichtet Correctiv. © hil/aerzteblatt.de

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Kommentare

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Avatar #661050
bermudadoc00
am Freitag, 15. Mai 2020, 07:46

Wow, nur jedes 4. Video fehlerhaft

Ich hätte viel mehr als jedes 4. Video erwartet, weil Youtube ja eigentlich nicht als Qualitätsmedium für Medizin bekannt ist. Traurig, dass man hier in den Kommentarzeilen sofort als Verschwörungstheoretiker bezeichnet wird, nur weil man mal was kritisches schreibt @Practicus und @Doc F.! Keine kollegiale Art! Ich hab mal zum Spaß auf Wikipedia CORRECTIV nachgeschlagen. @Heilpraktiker_Jurisch hat bis auf die Deutsche Bank (habe ich nicht gefunden) mit den Geldgebern recht. Viel Geld von Stiftungen reicher Personen. Ob es dann gleich eine Tarnorganisation ist, naja.
Avatar #779143
Gerich
am Freitag, 15. Mai 2020, 07:33

Correctiv als Referenz ?!

Wie von HP Jurisch schon gesagt, Correctiv taugt nicht als Referenz, wegen zweifelhaften Finanziers und intransparenten Korrektur-Richtlinien.

Aber sollten nicht ohnehin alle Alarmglocken schellen ? Hier versucht sich eine "Korrektur-"Instanz sich über alle anderen zu erheben mittels Anspruch auf den Besitz der einzigen Wahrheit... das halte ich für indiskutabel !
Avatar #79783
Practicus
am Donnerstag, 14. Mai 2020, 23:53

Da geht HP Jurisch der Aluhut hoch...

Bill und Melanie Gates, Hillary Clinton & Co hat HPJ noch vergessen.... und natürlich die Geschäftsführung der illegalen BRD-GmbH...
An alle VTs: Die Gates-Stiftung, Soros und die illuminaten haben zusammen mit Deep State heimlich eine europaweite Videoüberwachung mit Gesichtserkennung installiert: Die läss sich nur überlisten, wenn man an allen öffentichen Orten eine Maske trägt, die Mund und Nase bedeckt! Bitt teilen und weiterleiten!
Avatar #558954
Doc F.
am Donnerstag, 14. Mai 2020, 20:11

War ja klar...

Kaum warnt ein Artikel vor fehlerhafter Darstellung, schon findet sich der erste negative Kommentar aus der Ecke der Verschwörungsspinner. Die werden davon angezogen wie die Fliegen von der Scheiße.
Avatar #558954
Doc F.
am Donnerstag, 14. Mai 2020, 20:11

War ja klar...

Kaum warnt ein Artikel vor fehlerhafter Darstellung, schon findet sich der erste negative Kommentar aus der Ecke der Verschwörungsspinner. Die werden davon angezogen wie die Fliegen von der Scheiße.
Avatar #688298
Heilpraktiker_Jurisch
am Donnerstag, 14. Mai 2020, 19:33

Correctiv... die zuverlässige Propaganda-Quelle

OMG - Correctiv wird hier als Quelle genannt - wenn es richtig zugehen würde, müssten die sich als erste für die Verbreitung von Falschinformationen anzeigen.
Correctiv ist nicht das was es vorgibt zu sein, denn Angesichts der Finanzströme, die in das Projekt fließen, kann es vor allem als eine Art Tarnorganisation der Funke Mediengruppe bezeichnet werden. Weitere spendable Geldgeber sind die Deutsche Bank, die Open Society Foundation des Milliardärs und Putschunternehmers Georg Soros, Google, die Bundeszentrale für Politische Bildung und zahlreiche Mainstreammedien.
Noch Fragen zu dem obigen Artikel? Nein - Eurer Ehren!
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