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Politik

Gesundheits­ministerium rechnet mit Spätfolgen nach COVID-19-Er­krankungen

Freitag, 15. Mai 2020

/Tyler Olson, stock.adobe.com

Berlin – Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) geht davon aus, dass „bei dem relativ hohen Anteil von intensivpflichtigen und beatmungsbedürftigen Patienten auch mit Spät­folgen im Sinne von langen Rehabilitationszeiten und möglicherweise bleibenden Beein­trächtigungen zu rechnen ist“. Das geht aus der Antwort des BMG auf eine schriftliche Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor.

Bislang lägen nur wenige belastbare Informationen zu möglichen Folgeerkrankungen und Spätkomplikationen nach einer COVID-19-Erkrankung vor, so das BMG weiter.

Das RKI habe jedoch auf erste wissenschaftliche Studien hingewiesen, die über neurolo­gische Symptome und Erkrankungen berichten, die darauf schließen ließen, dass unter anderem Langzeitfolgen auftreten könnten, die das zentrale Nervensystem betreffen.

„Zunehmend werden auch verschiedene Herz-Kreislauf-Komplikationen und Folgeerkran­kun­gen berichtet, die unter anderem mit einer pathologisch erhöhten Blutgerinnung bei schweren COVID-19-Verläufen in Zusammenhang stehen“, schreibt das Ministerium.

Zudem könnten sowohl schwere Infektionen der Atemwege mit Pneumonien sowie fol­gende invasive Beatmungen zu nachhaltigen Einschränkungen der Lungenfunktion füh­ren.

„Die Antwort des Bundesministeriums für Gesundheit zeigt: Es gibt Hinweise auf eine Vielzahl möglicher Folgeschäden, die selbst bei leichten Krankheitsverläufen sehr ernst sein können“, kommentiert die Vorsitzende der Linken, Katja Kipping. Das heiße, Corona sei nicht nur für sogenannte Risikogruppen eine Gefahr, sondern für alle, die dem Virus ausgesetzt seien.

Die Strategie der abgebremsten Durchseuchung sei daher hochgradig unverantwortlich. „Um Herdenimmunität zu erreichen, brauchen wir einen Impfstoff“, meint Kipping. „Bis dahin muss das Ziel sein, das Virus unter Kontrolle zu bekommen. Das bedeutet, das Nachverfolgen sämtlicher Infektionswege und Tests und Quarantäne für alle, die Gefahr laufen, das Virus zu tragen.“ © fos/aerzteblatt.de

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