Politik
Krebsregister Baden-Württemberg erfüllt alle Auflagen
Freitag, 22. Mai 2020
Stuttgart – Das Krebsregister Baden-Württemberg erfüllt alle Kriterien zur finanziellen Förderung durch die Krankenkassen. Das Register habe damit als eines der ersten bundesweit diesen wichtigen Meilenstein beim Aufbau einer umfassenden, flächendeckenden klinischen Krebsregistrierung erreicht, sagte der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne).
Das Krebsregister Baden-Württemberg wird getragen vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), von der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft und von der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg.
Die Krebsregistrierung soll folgendermaßen ablaufen: Die behandelnden Ärzte senden Angaben zu Diagnose, Behandlung und Verlauf von Krebserkrankungen in verschlüsselter Form an die Vertrauensstelle bei der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg.
Diese vergibt eindeutige Fallnummern, entfernt den Personenbezug und leitet die Daten an die Klinische Landesregisterstelle (KLR) bei der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft weiter.
Die an die KLR angeschlossenen Geschäftsstelle Qualitätskonferenzen erfasst die regionale und einrichtungsbezogene Versorgungsqualität und bewertet diese Ergebnisse im Hinblick auf eine weitere Verbesserung der onkologischen Versorgung.
Das Epidemiologische Krebsregister am DKFZ analysiert die Daten im Hinblick auf das Auftreten und den Verlauf von Krebserkrankungen, führt klinisch-epidemiologische Forschung durch und kann die anonymisierten Daten für die wissenschaftliche Krebsforschung anderen akademischen Partnern zur Verfügung stellen.
Man sei stolz darauf, dass das klinische Krebsregister für das kommende Jahr erstmals durch die gesetzliche und private Krankenversichgerung gefördert werden könne − wie der Gesetzgeber es vorsehe, sagte Volker Arndt vom Epidemiologischen Krebsregister am DKFZ.
„Nur die klinischen Krebsregister sind in der Lage, den kompletten Behandlungsverlauf der Patienten darzustellen und darauf basierende Datenanalysen zu liefern“, betonte der Ärztliche Leiter der Klinischen Landesregisterstelle, Marco Halber. © hil/aerzteblatt.de

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