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Politik

Bei elektronischer Patientenakte könnte es zu Verzögerungen kommen

Dienstag, 26. Mai 2020

/stadtratte, stockadobecom

Berlin − Bei dem für Januar 2021 geplanten Start der elektronischen Patientenakte (ePA) könnte es einem Bericht zufolge zu Verzögerungen kommen. Die gesetzlich festgelegten Fristen für das Gesundheitsdatennetz seien bedroht, weil Geräte dafür zu spät kommen könnten, berichtete das Düsseldorfer Handelsblatt heute. Es gebe das „Risiko einer nicht fristgerechten Verfügbarkeit von PTV4-Konnektoren“, heiße es in einem vertraulichen Papier.

Die Konnektoren ermöglichen etwa Arztpraxen und Krankenhäusern den Zugang zu dem im Aufbau befindlichen Telematikinfrastruktur (TI). PTV4 ist das für die elektronische Pa­tienten­akte benötigte Update. Die Akte soll zum Kernelement der TI werden und nach den Plänen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Januar 2021 starten.

Auf der Patientenakte sollen künftig neben ärztlichen Befunden oder Röntgenbildern auch der Impfausweis, der Mutterpass, das gelbe U-Heft für Kinder und das Zahn-Bonus­heft gespeichert werden.

Verfasser des vertraulichen Papiers ist dem Bericht zufolge die Gematik. Aus dem Doku­ment geht hervor, dass die Gesellschaft ein Konzept für die ePA als Alternative zum Kon­nektor entwickelt hatte: Teile der Funktionen des Konnektors hätten direkt in die lokalen Systeme der Arztpraxen und Krankenhäuser übertragen werden sollen.

Doch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) stimme einer Umset­zung der Alternative aus sicherheitstechnischer Sicht nicht zu, heißt es dem Bericht zu­fol­ge in dem Papier. Der Zugriff eines Angreifers könne ohne den Konnektor auf techni­schem Weg nicht aus­geschlossen werden, bemängelten den Angaben zufolge die BSI-Experten. In der Vergan­genheit waren mehrfach Zweifel an der Sicherheit des geplanten Gesundheits­netzwerkes laut geworden.

Die Gematik stellte auf Nachfrage des Deutschen Ärzteblattes klar, dass sich die Beden­ken des BSI auf das ePA-Clientmodul bezögen, nicht auf die Möglichkeit alternativer Zu­gangswege an sich. An der Erfor­schung alterna­tive Zugangswege zur TI halte die gematik fest, sagte der Sprecher.

Er betonte auch, dass die Gematik derzeit davon ausgeht, dass zum 30. Juni dieses Jahres mindestens ein PTV3-Hersteller eine Zulassung erhalten haben wird. Es sei der Gematik zugesagt worden, dass allen Konnektorkunden – unabhängig vom Hersteller des PTV3-Konnektors – ein Upgrade auf einen PTV4-Konnektor angeboten werde. Man be­finde sich im intensiven Austausch mit den Hersteller. © afp/may/aerzteblatt.de

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