Politik
Wie die Berliner Teststrategie für Schulen und Kitas funktioniert
Donnerstag, 4. Juni 2020
Berlin – Die Charité – Universitätsmedizin Berlin hat im Auftrag des Senats des Landes Berlin eine breit angelegten Coronateststrategie für Bildungseinrichtungen entwickelt. Sie soll in der kommenden Woche starten.
„Wir haben uns für das risiko-adaptierte Stichprobenkonzept entschieden. Die Übertragung der Ergebnisse der ausgewählten Gruppe auf die Gesamtheit hilft uns, das Infektionsgeschehen in Berlin abzubilden“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Charité, Heyo Kroemer.
Dazu werden im ersten Schritt Beschäftigte ohne Symptome von 24 Schulen und 24 Kindergärten auf SARS-CoV-2 getestet. Die Untersuchungen erfolgen in Testzentren der Charité. In einem zweiten Schritt testen mobile Charitéteams an 24 zufällig ausgewählten Schulen vor Ort.
An den Grund- und Oberschulen werden jeweils 20 bis 40 Kinder und Jugendliche sowie fünf erwachsene Personen innerhalb von zwölf Monaten in regelmäßigen Abständen untersucht. Auf diese Weise wollen die Wissenschaftler die Coronasituation an Berliner Bildungseinrichtungen bei der Rückkehr zum Normalbetrieb wissenschaftlich begleiten und eventuelle Risiken identifizieren.
Zur Berliner Teststrategie gehört zudem das Screening von Beschäftigten sowie Patienten in Krankenhäusern und die Infektionsüberwachung in Pflegeheimen und Stichproben weiterer Gruppen. Ziel ist es, neue Infektionsherde zu vermeiden beziehungsweise frühzeitig einzudämmen und damit ein gesellschaftliches Leben zu ermöglichen, ohne unkontrollierbare Risiken einzugehen.
„Mit der Expertise der Charité setzen wir eine kluge Teststrategie um, die ein breit gefächertes Frühwarnsystem für das Infektionsgeschehen etabliert und wissenschaftliche Erkenntnisse über das Virus fördert“, sagte der regierende Bürgermeister von Berlin und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller (SPD).
Die Testungen in Bildungseinrichtungen, Kliniken, Pflegeheimen und in vielen weiteren öffentlichen Bereichen, wie etwa den Verkehrsbetrieben, der Justiz, oder auch in der Gastronomie, seien ein wichtiger Baustein zur Absicherung einer behutsamen Rückkehr zum gesellschaftlichen Leben in Berlin. © hil/aerzteblatt.de

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