Politik
Merkel: Pflege kommt nicht zu kurz
Freitag, 5. Juni 2020
Berlin – Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Kritik zurückgewiesen, dass die Pflege im neuen Konjunkturprogramm, in dem das Wort Pflege nicht auftaucht, zu kurz kommt.
Das Thema sei am Verhandlungstisch „sehr präsent gewesen“, sagte sie gestern Abend in der ARD. Es sei klar, dass die Pflegeversicherung nicht mit den Beitragsgeldern auskommen werde. Die Pflegeversicherung solle daher mit Steuergeldern unterstützt werden, damit der Beitrag konstant bleiben könne, erklärte die Kanzlerin.
Außerdem habe man in kein Sicherungssystem in den vergangenen Jahren so viel auch an Verbesserungen hineingesteckt wie in die Pflege. Das seien „dringend notwendige Verbesserungen“ gewesen, so Merkel.
Unter anderem hatten die Deutsche Stiftung Patientenschutz und der Paritätische Wohlfahrtsverband das Konjunkturpaket in Bezug auf die Pflege kritisiert. Die Pflegebedürftigen seien komplett vergessen worden, sagte Vorstand Eugen Brysch von der Stiftung Patientenschutz.
Brysch forderte von der Bundesregierung ein einmaliges Pflegegeld von 1.000 Euro. Das würde für sofortigen Konsum sorgen. „Außerdem würde die Politik damit ein Zeichen setzen für die Menschen, die in der Coronakrise am meisten leiden.“ © kna/may/aerzteblatt.de

@Barbara Sch: Danke, dass Sie das hier gepostet haben
Pflegende Angehörige sind extrem belastet und benachteiligt. Sie ersparen dem Staat immens viele Kosten. Sie opfern ihre Gesundheit und ihre beruflichen Chancen.
Ich habe nicht den Eindruck, dass Frau Merkel über die Mißstände in der Pflege wirklich informiert ist.
ihre Aussage im obigen Beitrag zeigt dies auch deutlich.

pflegende Angehörige werden erst gar nicht erwähnt

Für Corona-Risikogruppen sehe ich nichts in dem Konjunkturprogramm ...
Dabei könnte man die Lebensqualität dieser Menschen erhöhen, wenn man ihnen z. B. Zuschüsse zu derartigen Maßnahmen im häuslichen Bereich zugestanden hätte.
So könnte gerade für die kommende Sommerhitze der Einbau einer Klimaanlage das Wohlbefinden und die Gesundheit solcher Menschen steigern.
Oder aber man gewährt diesen Menschen Zuschüsse für den Kauf von Fernsehern, von PCs oder von anderen Unterhaltungsmedien.
Auch Beschattungsvorrichtungen (wie Markisen) für Balkon oder Terrasse könnten für diese Menschen sinnvoll sein.
Es gibt sicher noch einiges anderes Sinnvolles, womit man die Risikogruppen etwas "trösten" könnte für die soziale Isolation, die sie in den kommenden Jahren haben werden. Denn dass ein Impfstoff so schnell verfügbar sein wird, ist realtitätsfremd.

Der Regierung ist das Pflegesystem immer noch nicht wichtig
1. Deutschland gibt weniger für Pflege aus als andere Länder, schrieb "Die Zeit" am 10. 2. 2020.
2. https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Artikel/Branchenfokus/Wirtschaft/branchenfokus-pflegewirtschaft.html
BMWI = Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie
Zitat: "Bereits jetzt besteht in der Pflegewirtschaft Fachkräftemangel. In der Altenpflege sogar bundesweit. Er wird sich durch die demografische Entwicklung verschärfen."
3. https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/104351/Sofortprogramm-Pflege-hat-bislang-keine-Stellen-geschaffen
"Berlin – Das von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im August 2018 angekündigte Sofortprogramm Pflege mit 13.000 zusätzlichen Stellen in stationären Einrichtungen hat offenbar bislang noch keine konkreten Verbesserungen gebracht. "
4. https://www.merkur.de/politik/spahn-pflegeheime-sollen-leichter-an-neues-personal-kommen-13160497.html
"13000 Stellen für die stationäre Altenpflege hat Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) versprochen. Doch die Umsetzung stockt. Nun soll das Antragsverfahren einfacher werden."

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