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Ärzteschaft

Augenärzte machen sich für integrierte Notfallzentren stark

Donnerstag, 18. Juni 2020

/picture alliance, Christian Merz

München – Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) und der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) haben sich in einer aktuellen Stellungnahme für Not­fallzentren ausgesprochen, die gemeinsam von niedergelassenen Augenärzten und Kli­nik-Augenärzten getragen werden.

Diese „Integrierten Notfallzentren für die Augenheilkunde“ (INZ-A) sollen in den Räum­lichkeiten der Kliniken liegen. Ziel sei es, die Patientenversorgung zu verbes­sern. Dazu müssten allerdings die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) eine ausrei­chende Be­teiligung der Praxen sicherstellen.

Die Idee hinter dem INZ-A: Niedergelassene Ärzte versorgen im Krankenhaus bis spät abends ambulante Notfälle. Die diensthabenden Klinikärzte übernehmen alle Notfälle in den Nachtstunden.

„Sofern die Kooperation zuverlässig geregelt ist, bringt sie allen Beteiligten Vorteile – Kli­niken, Niedergelassenen und Patienten“, sagte Lars-Olof Hattenbach, Vertreter der DOG in der Kommission sektorenübergreifende Augenheilkunde. Denn Personal, Fach­kunde und Kosten würden geteilt.

Laut DOG und BVA steigt damit zwar die Belastung für den niedergelassenen Arzt für die Stunden, in denen er in dem INZ arbeitet. „Als Ausgleich sinkt aber die Gesamtzahl der Dienststunden deutlich, und es entfällt die nächtliche Rufbereitschaft“, sagte BVA-Vorsitz­ender Peter Heinz. Da der INZ-Dienst zeitlich begrenzt werde, sei am darauffolgenden Tag ein regulärer Praxisbetrieb möglich.

Das Konzept der INZ-A kann laut DOG und BVA allerdings nur funktionieren, wenn es gelingt, das Zusammenspiel zwischen Klinik und Praxis für beide Seiten verlässlich zu koordinieren.

„Nur gemeinsam mit den niedergelassenen Augenärzten kann die Idee langfristig erfolg­reich umgesetzt werden“, sagte Hattenbach. Die KVen müssten dabei sicherzu­stellen, dass genügend Niedergelassene ihre Dienste versehen.

Laufe die Organisation im INZ-A reibungslos, zählen den Fachgesellschaften zufolge am Ende vor allem die Patienten zu den Gewinnern. „Sie wissen jederzeit, an welche Stelle man sich im Notfall außerhalb üblicher Praxiszeiten wenden kann“, betonte der BVA-Vor­sitzende Heinz.

Darüber hinaus könnten Notfalloperationen vor Ort in der Klinik ohne weitere Wege für die Patienten erfolgen. Auch Erkrankungen, die eine interdisziplinäre Behandlung erfor­dern, könnten so ohne Zeitverzug versorgt werden – Experten aus anderen Fachdiszipli­nen stünden sofort zur Verfügung. © hil/sb/aerzteblatt.de

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