Medizin
SARS-CoV-2: CDC erlaubt Ende der Isolation ohne Negativ-Tests
Freitag, 24. Juli 2020
Atlanta – US-Amerikaner, die sich asymptomatisch mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert haben oder nur leicht bis mittelschwer an COVID-19 erkrankt sind, dürfen die Isolation künftig 10 Tage nach Symptombeginn ohne Negativtests beenden. Für Patienten mit schweren Symptomen gilt eine Frist von 20 Tagen. Diese Symptom-basierte Strategie wird nach Ansicht der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) durch neuere Studienergebnisse gestützt.
Bisher galt, dass Infizierte und Erkrankte durch zwei negative Abstriche im Abstand von 24 Stunden nachweisen mussten, dass sie nicht mehr akut infiziert sind. Dies hatte wegen des Mangels an Tests zu erheblichen Verzögerungen geführt. Die neuen Empfehlungen sind jedoch nicht nur den Engpässen geschuldet. Die CDC begründen die neue Symptom-basierte Strategie vielmehr mit neuen Studienergebnissen.
Danach ist die Konzentration von SARS-CoV-2 in den oberen Atemwegen bei Ausbruch der Erkrankung am höchsten. Nach dem Einsetzen der Symptome komme es zu einer allmählichen Abnahme der Viruskonzentration. Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer COVID-19 seien 10 Tage nach Auftreten der Symptome keine replikationskompetenten Viren mehr nachgewiesen worden, heißt es in den Empfehlungen.
Nur bei einem schwerem Verlauf von COVID-19 seien bei einigen Personen replikationskompetente Viren auch noch 10 bis 20 Tage nach Auftreten der Symptome dokumentiert worden. In einigen Fällen sei dies wohl durch eine Immunschwäche des Patienten begünstigt worden. Bei Personen mit erheblicher Immunschwäche könnte deshalb eine Test-basierte Strategie erwogen werden.
Eine große Kontaktverfolgungsstudie hat laut CDC gezeigt, dass Hochrisiko-Kontakte im Haushalt oder im Krankenhaus sich nicht mehr infizierten, wenn der Symptombeginn des Fallpatienten 6 Tage oder länger zurücklag (Cheng et al.).
Es sei zwar richtig, dass die Abstriche bei einigen Patienten bis 12 Wochen nach Krankheitsbeginn noch positiv ausfallen können. Die CDC bezweifeln jedoch, dass die im Abstrich nachgewiesene RNA von replikationskompetenten Viren stammt. Es handele sich eher um Genfragmente des Virus.
Die CDC führen eine Studie aus Korea an, in der es bei 285 „persistierend positiven“ Patienten in keinem Fall zu Infektionen bei Kontakten gekommen war, obwohl 126 von ihnen über rezidivierende Symptome geklagt hätten. Bei diesen Patienten mit einem Krankheitsrezidiv seien niemals replikationskompetente Viren nachgewiesen worden. Auch 6 Monate nach dem Ausbruch von COVID-19 wurden laut CDC keine Fälle einer erneuten Infektion mit SARS-CoV-2 bestätigt (Korea CDC).
Die CDC gestehen allerdings ein, dass es Ausnahmen gibt. So ist es kürzlich in einer Studie an Pflegepersonal, das prospektiv auf eine asymptomatische Infektion hin untersucht wurde, bei einem von 48 infizierten Mitarbeitern mehr als 20 Tage nach der Erstdiagnose in einem Plaque-Assay, das replikationskompetente Viren nachweist, zu einer schwach positiven Reaktion gekommen (Quicke et al.). In einem anderen Fallbericht seien bei einer Person mit leichter Krankheit bis zu 18 Tage nach Auftreten der Symptome replikationskompetente Viren nachgewiesen worden (Liu et al.). © rme/aerzteblatt.de

USA kein Vorbild
Deutschland ist bis jetzt glimpflich davongekommen, bringt sich gerade aber selbst um die Früchte anfänglicher Selbstdisziplin. Fahrlässiger Umgang ohne Konsequenzen bei mangelhafter Durchsetzungfähigkeit staatlicher Organe wird uns in die anfangs gefürchteten Situationen versetzen. Mehr Diziplin, bei Undiszipliniertheit drastische Disziplinierungsmassnahmen, bis ein funktionierender Impfstoff in der Breite verfügbar ist.

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