Ausland
Großbritannien setzt im Kampf gegen Corona auf Schnelltests
Mittwoch, 5. August 2020
London – Zwei neue Schnelltestsysteme sollen in Großbritannien zur Eindämmung von SARS-CoV-2 beitragen. „Millionen neuer Coronavirusschnelltests werden vor Ort in weniger als 90 Minuten Ergebnisse liefern und uns helfen, Übertragungsketten schnell zu unterbrechen“, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock laut einer Mitteilung seines Ministeriums vom frühen Montagmorgen.
Von kommender Woche an würden Krankenhäusern, Pflegeheimen und Labors nach und nach die neuen Testsysteme zur Verfügung gestellt, hieß es weiter. Wie zuverlässig die Tests sind, muss sich in der Praxis erst noch erweisen.
Chris Toumazou vom Imperial College in London zufolge liefert der von ihm mitentwickelte Test der Firma DnaNudge so gut wie keine falsch positiven oder falsch negativen Ergebnisse. Das Unternehmen werde in den kommenden Monaten insgesamt 5,8 Millionen Tests zur Verfügung stellen.
Darüber hinaus sollen ab kommende Woche 450.000 Schnelltests des Unternehmens Oxford Nanopore für Pflegeheime und Labore zur Verfügung stehen.
Beide Tests könnten neben SARS-CoV-2 auch andere vor allem im Winter kursierende Viren wie Influenzaviren nachweisen, hieß es in der Mitteilung. Für die Durchführung sei kein geschultes medizinisches Fachpersonal erforderlich, was bedeute, dass sie auch in nicht-klinischen Umgebungen durchgeführt werden könnten.
Differenzierter Virusnachweis möglich
Großbritannien hatte zu Beginn der Pandemie große Schwierigkeiten, ausreichend Tests durchzuführen, baute seine Kapazitäten dann aber stark aus.
„Die Tatsache, dass mit diesen Tests sowohl Grippe als auch COVID-19 nachgewiesen werden kann, wird uns auf dem Weg in den Winter enorm helfen, so dass die Patienten den richtigen Rat befolgen können, um sich und andere zu schützen“, sagte Hancock.
Das Vereinigte Königreich ist in Europa nach offiziellen Zahlen am schlimmsten von der Pandemie betroffen. Mehr als 307.000 Fälle wurden laut der US-Universität Johns Hopkins bislang registriert, mehr als 46.000 Infizierte starben. © nec/dpa/aerzteblatt.de

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