Politik
Schulen: Leopoldina empfiehlt Masken im Klassenraum
Mittwoch, 5. August 2020
Halle – Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina empfiehlt, dass an Deutschlands Schulen von der fünften Klasse an auch im Unterricht Maske getragen wird. Ältere Schüler sollten auch in den Klassenräumen einen Mund-Nase-Schutz aufsetzen, wenn nicht ausreichend Abstand möglich sei, heißt es in einer heute veröffentlichten Stellungnahme.
Darüber hinaus sprechen sich die Wissenschaftler der Leopoldina dafür aus, „überall, wo dies umsetzbar ist“, kleine feste Kontaktgruppen einzurichten. Mehrere Bundesländer haben angesichts des bevorstehenden Schulstarts bereits eine Maskenpflicht beschlossen. Diese gilt aber zumeist nicht im Unterricht.
Abstands- und Hygieneregeln seien ebenso wie häufiges Lüften wesentlich. Auch eine „systematische Teststrategie“ wird empfohlen. Sobald jemand Symptome zeige, sollte getestet werden.
In dem Papier wird auch auf ethische Aspekte eingegangen. „Das Recht auf Bildung ist ein Menschenrecht“, heißt es gleich im ersten Satz. Dass Schulen oder Kitas ganz geschlossen werden, müsse deshalb möglichst verhindert werden.
Zudem müssten Präsenz- und Distanzunterricht stärker verzahnt werden, fordern die Wissenschaftler. Zuhause könnten Eltern die Ausbildung lediglich unterstützen. Dafür seien mehr digitale Möglichkeiten und eine gute kommunikative Begleitung wesentlich. Als Beispiele werden Sprechstunden und Coachings für Eltern genannt.
Eine verlässliche technische und organisatorische Infrastruktur, die eine vollständige Schließung von Bildungseinrichtungen auffangen könnte, sei in Deutschland noch nicht vorhanden.
Der Ausbau digitaler Lehr- und Lernmöglichkeiten, insbesondere qualitätsgesicherter didaktischer Konzepte und Materialien, Lernplattformen, das Einüben von Lernstrategien sowie eine gute kommunikative Begleitung sei deshalb wesentlich. Ziel müsse es sein, Bildungsungleichheiten so gering wie möglich zu halten. © dpa/aha/aerzteblatt.de

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