Vermischtes
Viele Vorsorgeuntersuchungen wegen Coronakrise aufgeschoben
Donnerstag, 13. August 2020
Köln – Viele Menschen haben aufgrund der Coronakrise Krebsfrüherkennungsuntersuchungen, Gesundheits-Check-Ups und Zahnarztbesuche aufgeschoben. So lautet das Ergebnis der aktuellen Befragungswelle des COVID-19 Snapshot Monitorings (Cosmo) der Universität Erfurt, an dem auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) beteiligt ist.
In Cosmo werden in regelmäßigen Abständen jeweils rund 1.000 Bürger repräsentativ zu ihren Wahrnehmungen, Einstellungen, ihrem Wissen und Verhalten zu COVID-19 befragt.
Fast ein Viertel (22 Prozent) der Befragten habe seit März den Besuch beim Zahnarzt aufgeschoben, heißt es in einer Mitteilung der BzgA. Bei den aufgeschobenen Zahnarztbesuchen habe es sich hauptsächlich um Vorsorge- oder Kontrolltermine gehandelt.
Den Gesundheits-Check-Up schoben der Cosmo-Befragung zufolge 16 Prozent auf – dies galt vor allem in der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen. Nennenswerte Unterschiede zwischen Frauen und Männern gab es dabei keine.
Auch die Krebsvorsorge litt unter der Coronakrise: Knapp jeder neunte Teilnehmende (11 Prozent) gab an, eine Krebsfrüherkennung wegen der Coronasituation aufgeschoben zu haben – darunter deutlich mehr Frauen (14 Prozent) als Männer (8 Prozent). Und auch hier galt dies am häufigsten für die Befragten im Alter zwischen 30 bis 49 Jahren (15 Prozent).
BZgA-Leiterin Heidrun Thaiss appellierte angesichts der Daten an die Bevölkerung, auch in Pandemiezeiten Früherkennungsuntersuchungen konsequent wahrzunehmen.
„Die Cosmodaten zeigen, dass Menschen wegen der Coronasituation weniger Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Diese Untersuchungen können jedoch helfen, eine Erkrankung frühzeitig zu entdecken“, mahnte sie.
Früh diagnostiziert, hätten auch Krebserkrankungen eine deutlich bessere Prognose. Eine Verbesserung der Situation ist allerdings zu erwarten, da sich aus Sicht der im Juli Befragten im Vergleich zu Anfang April die Möglichkeit für Arztbesuche wieder verbessert habe. © nec/aerzteblatt.de

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