Vermischtes
Bayern schafft Zentralstelle gegen Kriminalität im Gesundheitswesen
Donnerstag, 10. September 2020
Nürnberg – Mit einer neuen Zentralstelle in Nürnberg will die bayerische Justiz der Kriminalität im Gesundheitswesen den Kampf ansagen. Die Zentralstelle wurde heute offiziell vorgestellt. Angesiedelt bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, sollen die Ermittler künftig mehr Straftaten in einem der größten Wirtschaftsbereiche Deutschlands aufdecken.
„Betrug und Korruption im Gesundheitswesen können viel Schaden anrichten – von enormen finanziellen Schäden bei Krankenkassen und Versicherungen bis hin zu Gesundheitsschäden bei Patienten“, sagte Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU) im Vorfeld. Dagegen müsse der Staat entschlossen vorgehen.
Im Kampf gegen kriminelle Machenschaften im Gesundheitswesen bündelt Bayern die Kräfte der Ermittler: Aus den bisherigen drei Schwerpunktstaatsanwaltschaften in Hof, Nürnberg und München wird zum 15. September die Zentralstelle zur Bekämpfung von Kriminalität im Gesundheitswesen in Nürnberg.
Zwölf erfahrene Staatsanwälte sollen in enger Zusammenarbeit mit den Experten der Polizei dann Korruption und Betrug in einem der größten Wirtschaftssektoren Deutschlands aufdecken, so Eisenreich.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) begrüßte den Schritt in Bayern. Schwerpunktstaatsanwaltschaften oder Zentralstellen gebe es bisher nur in den Bundesländern Bayern, Hessen, Schleswig-Holstein und Thüringen. „Ich würde mich freuen, wenn die anderen zwölf Bundesländer dem Beispiel folgen“, sagte Spahn.
Im Gesundheitswesen werde hervorragende Arbeit geleistet, es gehe aber auch um viel Geld. 2018 wurden im deutschen Gesundheitswesen mehr als 390 Milliarden Euro umgesetzt. Wo es um viel Geld gehe, gebe es auch immer einige wenige, die nicht korrekt arbeiteten. © dpa/aerzteblatt.de

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