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Deutschland bei Patienten aus der EU beliebt

Freitag, 25. September 2020

/Andrey Popov, stock.adobe.com

Sankt Augustin – Immer mehr Patienten aus der Europäischen Union (EU) kommen zur Behandlung nach Deutschland. Gleichzeitig sinken die Patientenzahlen aus Nicht-EU-Ländern. Das geht aus einer neuen Auswertung der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) hervor.

Danach ließen sich 2018 rund eine Viertelmillion Patienten aus 182 Ländern stationär oder ambulant in Deutschland behandeln. Sie verschafften dem deutschen Gesundheitssystem Einnahmen von etwa 1,2 Milliarden Euro.

Die Nachfrage aus den Golfstaaten ist laut der Auswertung erneut um 13 Prozent gesunken. Den stärksten Rückgang verzeichneten die Vereinigten Arabischen Emirate mit minus 46 Prozent. Insgesamt habe sich damit die Nachfrage aus den Golfstaaten seit 2015 fast halbiert. „2019/2020 ist ein weiterer Rückgang im höheren zweistelligen Bereich bereits absehbar “, so Jens Juszczak von der H-BRS.

Ein wichtiger Grund dafür sind laut dem Experten „stetige Kontroversen um Rechnungshöhen oder Provisionszahlungen“. Dienstleister, die bisher die Patientenströme aus den arabischen Ländern gemanagt hätten, spielten kaum noch eine Rolle. Immer mehr Kliniken verzichten auf eine Zusammenarbeit mit diesen Unternehmen, so Juszczak.

Aus der Russischen Föderation kamen laut der Auswertung mehr Patienten als aus allen Golfstaaten zusammen, allerdings sank die Nachfrage insgesamt um rund zehn Prozent. Eine Ausnahme machten Patienten aus der Ukraine. Von dort kamen elf Prozent mehr Patienten.

Fast zwei Drittel aller Auslandspatienten in Deutschland kommen mittlerweile aus den 26 EU-Mitgliedsstaaten, die meisten davon aus Polen.

Nordrhein-Westfalen (NRW) profitiert offenbar besonders von diesen Patienten: Hier haben sich 2018 mehr als 19.000 Auslandspatienten stationär behandeln lassen. Dies entspricht einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von fast drei Prozent. Am häufigsten kam Patienten aus den Niederlanden, Belgien und Polen nach NRW. Bei den Niederländern hatten die nordrhein-westfälischen Kliniken einen Marktanteil von 64 Prozent, bei den belgischen Patienten beträgt er 78 Prozent. Die Städte mit den meisten stationären Auslandspatienten waren laut der Auswertung Aachen, Krefeld, Essen, Köln und Bonn.

„Insbesondere die enge Zusammenarbeit mit den europäischen Nachbarstaaten dürfte zunehmend zum Erfolgsfaktor für Nordrhein-Westfalen werden“, glaubt Juszczak. © hil/aerzteblatt.de

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