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Ausland

WHO will Corona-Schnelltests für ärmere Länder bereitstellen

Dienstag, 29. September 2020

/picture alliance, ANP, lex van lieshout fotografie

Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) setzt auf Corona-Schnelltests zur Bekäm­pfung der Pandemie in ärmeren Ländern. 120 Millionen Antigen-Tests sollen für 133 Län­der mit kleinen und mittleren Einkommen zur Verfügung gestellt werden, kündigte die WHO gestern Abend in Genf an.

Das soll umfangreiche Tests an Orten ermöglichen, an denen der Nachweis des Virus-Erbguts im Labor – ein PCR-Test, wie er standardmäßig zum Nachweis des Virus genutzt wird – nur schwer oder zu langsam möglich ist.

Für das Projekt im Rahmen der WHO-Kampagne „ACT-Accelerator“ (Access to COVID-19 Tools Accelerator) hat die Bill and Melinda Gates Stiftung demnach einen Vertrag mit den Herstellern SD Biosensor und Abbott geschlossen, der die Abnahme von 120 Millionen Tests zum Stückpreis von fünf US-Dollar garantiert.

Insgesamt wären dafür 600 Millionen US-Dollar nötig. Der Globale Fonds zur Bekäm­pfung von Aids, Tuberkulose und Malaria steuert 50 Millionen US-Dollar bei. Darüber hinaus erwarte man Unterstützung von anderen internationalen Institutionen wie Unicef un­d Weltbank sowie Staaten, sagte der Chef des Fonds, Peter Sands.

„Wenn Länder mit kleinem und mittleren Einkommen auf demselben Niveau testen wür­den wie Staaten mit hohem Einkommen, würden die 120 Millionen Tests weniger als zwei Wochen reichen“, so Sands.

Die WHO empfehle die Schnelltests im Allgemeinen vor allem als Ergänzung zu PCR-Tests, sagte die WHO-COVID-19-Beauftragte Maria van Kerkhove. Antigen-Tests seien vor allem bei hoher Viruslast effizient und könnten helfen, wenn es etwa um die Nachver­folgung von Ausbrüchen rund um mindestens einen bereits per PCR-Test bestätigten Fall gehe. Wo Labortests tagelang dauern würden, seien Antigentests dennoch eine sinnvolle Alternative.

Die Tests suchen in Abstrichproben nicht aufwendig nach dem Erbgut des Virus, sondern nach Molekülen, die charakteristisch für die Viren sind. Ähnlich wie bei einem Schwan­ger­schaftstest wird innerhalb von 15 bis 30 Minuten auf einem Teststreifen angezeigt, ob das gesuchte Molekül gefunden wurde und die Person positiv ist oder nicht. © dpa/aerzteblatt.de

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