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Brandbrief an die GKV: KBV drängt auf Lösung offener Vergütungsfragen

Freitag, 2. Oktober 2020

/dpa

Berlin – Der Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) drängt auf eine rasche Klärung bereits lange anstehender Vergütungsfragen. In einem Brief appelliert er an den GKV-Spitzenverband, die Probleme endlich anzugehen.

Im Fokus stehen für KBV die gestiegenen Kosten für Hygienemaßnahmen, die Förderung von Hausbesuchen sowie die Aufwendungen für Digitalisierung und Datenschutz.

„Zu allen diesen Themen ist die Finanzierung zum Teil bereits seit mehreren Jahren nicht geklärt“, heißt es in dem Schreiben. Der KBV-Vorstand weise deshalb erneut auf den drin­genden Handlungsbedarf hin.

Die Finanzierung der steigenden Hygienekosten beispielsweise stünde bereits seit 2013 auf der Agenda, kritisierte der KBV-Vorstandsvorsitzende Andreas Gassen. Entscheidun­gen dazu würden unter fadenscheinigen Begründungen immer wieder vertagt. „Mit dieser Hinhaltetaktik muss jetzt endlich Schluss sein“, forderte Gassen.

KBV-Vizechef Stephan Hofmeister verwies speziell auf die drastisch unterbezahlten Haus­besuche. Mit 23 Euro seien Hausbesuche nach wie vor „unzumutbar niedrig“ bewertet. „Wir brauchen hier endlich eine Lösung“, sagte er. Dasselbe gelte für den Strukturzu­schlag, den die KBV zur Förderung der hausärztlichen Versorgung seit Jahren fordert.

Neben diesen offenen Vergütungsfragen sieht die KBV auch weiteren Beratungsbedarf zur Finanzierung in Themengebieten wie elektronische Patientenakte (ePA), digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs), medizinische Informationsobjekte (MIO) und Tele­matikinfrastruktur (TI).

Nach dem Mitte September vom Erweiterten Bewertungsausschuss (EBA) festgelegten Orientierungswert für 2021 herrscht in der Ärzteschaft große Unzufriedenheit. Gegen die Stimmen der KBV war eine Erhöhung des Orientierungswertes von 1,25 Prozent be­schloss­en worden – die Krankenkassen hatten zuvor eine Nullrunde gefordert.

Der KBV-Vorstand wertete das Ergebnis als „einen Affront gegen die Vertragsärzteschaft“. Insbesondere während der Corona-Pandemie hätten die Niedergelassenen die Hauptlast der Versorgung getragen. Und nun sei offenbar nicht genug Geld da, um „die massiv gestiegenen Aufwendungen in den Praxen aufzufangen“. © EB/aerzteblatt.de

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