Politik
DKG: Krankenhäuser brauchen Coronaflexibilität
Mittwoch, 14. Oktober 2020
Berlin – Angesichts der steigenden Zahl krankenhausbehandlungsbedürftiger Coronafällen hat die Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) vor einer Überlastung der Kliniken gewarnt. DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum forderte deshalb die Politik auf, bei dem vor allem auf Infektionsprävention ausgerichteten Coronamaßnahmenpaket stationäre Aspekte nicht aus dem Blick zu verlieren.
„Krankenhäuser müssen in der Lage sein, die Pandemie von medizinischer Seite mit maximaler Flexibilität und Ressourcenverfügbarkeit so abzusichern, dass ein erneuter Lockdown des gesamten wirtschaftlichen Geschehens vermieden werden kann“, unterstrich Baum.
Dies sei jedoch mit der geplanten Verschärfung der Personaluntergrenzen für chirurgische, internistische und pädiatrische Bereiche kaum machbar. Statt neue Pflegegrenzen einzuführen, müssten wie im Frühjahr die bestehenden wieder ausgesetzt werden, forderte die DKG und appellierte an Bundesgesundheitsminister Spahn, die für die nächsten Tage geplante Verschärfungsverordnung vorerst nicht in Kraft zu setzen.
Zugleich gelte es angesichts der wieder steigenden Freihalteerfordernisse und Behandlungseinschränkungen schon jetzt, die finanzielle Absicherung der Krankenhäuser für das kommende Jahr zu organisieren.
„Die Erlössicherung der Krankenhäuser muss auf der Grundlage der finanziellen Ausstattung der letzten Jahre abgesichert werden“, sagte der DKG-Hauptgeschäftsführer, der sich zudem für die Fortführung der verkürzten Zahlungsfrist von fünf Tagen stark machte.
Außerdem plädierte der DKG-Chef dafür, die MDK-Prüfquote bis auf weiteres auf fünf Prozent zu begrenzen. „Nicht nur, um die Kliniken vor teils haarstäubenden Prüfungen zu schützen, sondern vor allem, um auch MDK-Personal für die dringend notwendige Arbeit in Gesundheitsämtern freizustellen“, so Baum. © hil/sb/aerzteblatt.de

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