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Corona begünstigt Gewichtszunahme sozial schwacher Kinder

Freitag, 16. Oktober 2020

/Africa Studio, stockadobecom

München − Die Coronapandemie wirkt sich nach Angaben von Ernährungsmedizinern negativ auf das Gewicht von Kindern vor allem aus sozial benachteiligten Familien aus. „Das Risiko von Übergewicht und Fehlernährung steigt, ganz besonders bei den Schul­kindern über zehn Jahren“, sagte Berthold Koletzko von der Uni-Klinik München heute.

Er berief sich dabei auf eine im Auftrag der Forscher durchgeführte, Forsa-Umfrage. Sie hatte ergeben, dass 27 Prozent der Eltern und neun Prozent der Kinder unter 14 Jahren zwischen dem Lockdown im März und der Umfrage im September an Gewicht zugelegt haben.

„Wenn man dann die sozioökonomische Schichtung anschaut, sieht man, dass Kinder aus Familien mit hohem Bildungsabschluss der Eltern wenig betroffen sind, aber dass eines von vier Kindern von Eltern mit Hauptschulabschluss eine Zunahme des Körpergewichts hat“, berichtete Koletzko. „Das ist eine sehr beunruhigende Beobachtung.“

Schließlich hätten diese Kinder schon vor Corona ein höheres Risiko für Übergewicht und Adipositas gehabt. „Auf den hohen Ausgangswert kommt jetzt auch noch diese hohe Steigung.“

Zwar zeige die Umfrage, dass sich 14 Prozent der Familien − auch durch Homeoffice der Eltern − gesünder ernährten und die Kinder dadurch weniger Wurst und Fleisch, dafür aber mehr Obst und Gemüse aßen. Doch gerade die über Zehnjährigen griffen auch be­sonders oft zu gezuckerten Softdrinks, Süßigkeiten und salzigen Knabbereien, hieß es.

Noch stärker machte sich die Pandemie bei den Eltern bemerkbar: Gut ein Viertel sowohl der Frauen als auch der Männer berichtete der Umfrage zufolge, zugenommen zu haben.

Auch diese Entwicklung beobachten Medizinerinnen und Mediziner mit Sorge. „Adiposi­tas ist einer der Risikofaktoren für schwere Krankheitsverläufe bei COVID-19“, erläuterte Hans Hauner, der Direktor des Else Kröner-Fresenius-Zentrums für Ernährungsmedizin an der TU München. © dpa/aerzteblatt.de

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