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Ärzteschaft

BÄK-Präsident Reinhardt bekräftigt Nutzen von Alltagsmasken

Freitag, 23. Oktober 2020

Klaus Reinhardt /Gebhardt

Berlin – Die aktuelle Evidenz aus vielfältigen Studien spricht für einen Nutzen des Mund-Nasen-Schutzes. Dies stellten heute die Präsidentinnen und Präsidenten der Landesärztekammern und Vorstandsmitglieder der Bundesärztekammer sowie die Spitzen zahlreicher Fachgesellschaften und Institutionen in einer gemeinsamen Erklärung ausdrücklich fest.

Die Studienlage weise darauf hin, dass sowohl die Übertragung auf andere als auch die Selbstansteckung durch Alltagsmasken reduziert wird. Trotz aller noch bestehender Unsicherheit resultiere aus den Daten aus Sicht der Unterzeichner die klare Empfehlung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.

Der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK) Klaus Reinhardt erklärte: „In der Sendung „Markus Lanz“ hatte ich den wissenschaftlichen Evidenznachweis der Schutzwirkung von Mund-Nasen-Masken in Zweifel gezogen. Dies hat zu erheblichen Irritationen geführt, die ich sehr bedauere. Die aktuelle Evidenz aus vielfältigen Studien spricht für einen Nutzen des Mund-Nasen-Schutzes. Die Studien weisen darauf hin, dass sowohl die Übertragung auf andere als auch die Selbstansteckung durch Alltagsmasken reduziert wird.“

Deshalb unterstütze er ausdrücklich die gemeinsame Erklärung zu den Alltagsmasken. „Meine Absicht war zu keinem Zeitpunkt, die Gefahren der Pandemie zu bagatellisieren. Es ist mein großer Wunsch, dass wir die Coronapandemie in Deutschland weiterhin gut bewältigen und dass alle sinnvollen Maßnahmen ergriffen werden, die die Virusverbreitung verlangsamen und vermeidbare Infektionen verhindern. Alle Regeln, die dazu dienen, eine Überlastung unseres Gesundheitswesens abzuwenden, unterstütze ich vorbehaltlos“, betonte Reinhardt.

Die Erklärung wurde neben den Spitzen der BÄK sowie den Landesärztekammern auch vom Marburger Bund, der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen und Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), Cochrane Deutschland, der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie sowie dem Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) gezeichnet.

Darin heißt es, weder die Maßnahmen gegen die Pandemie noch die Pandemie selbst sollten bagatellisiert werden. Selbst wenn die statistische Gesamtsterblichkeitsrate vermutlich unter ein Prozent ist, seien die negativen Folgen durch die SARS-CoV2-Pandemie gravierend. Höchstes Ziel müsse daher die Vermeidung von Erkrankungs- und Todesfällen sein, egal in welchem Alter.

Aussagen von Ärztepräsident Reinhardt zum Nutzen einfacher Alltags­masken im Kampf gegen die Coronapandemie hatten zuvor bei anderen Berufsvertretern für Kritik gesorgt. Reinhardt hatte sich vorgestern Abend in der ZDF-Talkshow „Markus Lanz“ skeptisch über den Nutzen einfacher Alltagsmasken im Freien geäußert.

„Ich glaube, dass man den Mund-Nasen-Schutz tragen kann, da wo man den Abstand nicht wahren kann.“ © EB/aha/afp/aerzteblatt.de

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