Ärzteschaft
COVID-19: Antigentests könnten laut Drosten Nachlassen der Infektiosität aufzeigen
Montag, 26. Oktober 2020
Berlin – Antigentests sollen der aktuellen Teststrategie vor allem bei asymptomatischen Personen eingesetzt werden. Dem Berliner Virologen Christian Drosten zufolge könnten sie aber auch Auskunft darüber geben, ob COVID-19-Patienten noch ansteckend sind. „Möglicherweise ist ein negatives Antigentestresultat ein Prädiktor für das Nachlassen der Infektiosität“, sagte Drosten am Montag bei einer Paneldiskussion im Rahmen des World Health Summit.
Deutschland habe hinsichtlich Infektionszahlen und Todesfällen noch lange von der frühzeitigen Etablierung von Tests und dem Lockdown im Frühjahr zehren können, berichtete Drosten.
Doch inzwischen kommt der Öffentliche Gesundheitsdienst zunehmend an seine Grenzen. In mehr und mehr Regionen können Kontakte von Infizierten nicht mehr vollständig und zeitnah werden.
Eine neue Strategie könnte der Einsatz von Antigentests bei Patienten mit bestätigter COVID-19-Erkrankung sein. Drosten bezog sich mit seiner „Arbeitshypothese“ auf mehrere Studien, die mittlerweile gezeigt haben, dass es bei COVID-19 eine Korrelation zwischen dem Symptombeginn und der Virus-Isolationsrate in Zellkultur gibt.
Test auf Nicht-Infektiosität – statt auf Infektion
„Am Ende der ersten Woche sinkt der Isolationserfolg auf unter 20 Prozent“, berichtete der Direktor des Instituts für Virologie an der Charité Berlin. „Dies könnte der Punkt sein, ab dem die Patienten nicht mehr infektiös sind.“
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Die Abwesenheit von Infektiosität nachzuweisen, sei eine der wichtigsten Erwartungen, die man aus Public-Health-Perspektive an Diagnostika haben könne, so der Virologe. Sollte sich bestätigen, dass ein negatives Resultat bei einem Antigentest bedeutet, dass der Getestete nicht mehr infektiös ist, könnte sich dies als „game changer“ erweisen. © nec/aerzteblatt.de

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