Vermischtes
Remdesivir sorgt für Umsatzsteigerung bei Gilead
Donnerstag, 29. Oktober 2020
New York – Das zur Behandlung von Coronapatienten genutzte antivirale Medikament Remdesivir hat den Umsatz des US-Pharmaunternehmens Gilead im dritten Quartal um fast 900 Millionen Dollar (766 Millionen Euro) gesteigert.
Der Konzern meldete gestern einen 17-prozentigen Anstieg der Einnahmen auf 6,6 Milliarden Dollar. Das Medikament, das unter dem Namen „Veklury“ verkauft wird und ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt wurde, war vergangene Woche in den USA offiziell zur Coronabehandlung zugelassen worden.
Auch die EU und andere Staaten haben für Remdesivir ebenfalls bereits bedingte Marktzulassungen erteilt, obwohl es Streit um die Wirksamkeit des Mittels gibt. Remdesivirs Nutzen besteht US-Studien zufolge insbesondere in einer statistisch signifikanten Verkürzung der Genesungszeit von COVID-19-Patienten.
aerzteblatt.de
- Remdesivir in den USA zugelassen
- EU-Kommission reserviert Remdesivir und sichert sich weitere Impfdosen
- COVID-19: Remdesivir erzielt bescheidene Wirkung bei Patienten ohne Sauerstoffbedarf
- Signalwirkung für SARS-CoV-2?: FDA lässt Antikörpercocktail für Ebola zu
- COVID-19: Remdesivir und Interferon bleiben in WHO-Studie ohne Wirkung
Eine Verringerung der Sterblichkeitsrate durch das Medikament konnte nicht nachgewiesen werden. US-Präsident Donald Trump wurde während seiner COVID-19-Erkrankung unter anderem mit Remdesivir behandelt.
Eine vergangene Woche veröffentlichte Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kam zu dem Schluss, dass Remdesivir keine oder nur geringe Auswirkungen auf die Sterblichkeit oder die Länge des Krankenhausaufenthalts von Coronapatienten habe.
Allerdings wurden die Daten noch nicht von Fachkollegen begutachtet oder in einem Fachmagazin veröffentlicht. © afp/aerzteblatt.de

re: Deutsche Ärzte auf Werbetour
"München (dpa/lby) - Die Ansteckungsgefahr und die Sterblichkeit sind beim Coronavirus nach Experteneinschätzung etwa gleich hoch wie bei der Influenza. "Corona ist auf keinen Fall gefährlicher als Influenza", sagte der Chefarzt Clemens Wendtner von der Klinik für Infektiologie in der München Klinik Schwabing. Dort werden weiter sieben der zwölf Infizierten in Deutschland behandelt.
Die Sterblichkeit werde zwar in China mit zwei bis drei Prozent angegeben, sagte Wendtner. Aber: "Das halten wir für überschätzt. Wir gehen davon aus, dass die Sterblichkeit deutlich unter einem Prozent liegt, eher sogar im Promillebereich." Das sei eine ähnliche Größe wie bei der Influenza. "Mit einer sehr, sehr gefährlichen Erkrankung hat das nicht viel zu tun."

Covid-19: The lost lessons of Tamiflu
"Die Geschichte der Covid-19-Pandemie wird nicht nur mit verlorenen Menschenleben und Lebensgrundlagen übersät sein, sondern auch mit den aufgeblähten Kadavern von Behandlungen, die gehypt und mit großem Aufwand gekauft wurden, nur um dann in Not zu geraten.
Wie eine solche Behandlung trotz der bereits vorliegenden Beweise für ihre Unzulänglichkeiten ihre kostspielige Bedeutung erlangte, ist eine warnende Geschichte. Sie zeigt auch, wie wenig oder wie langsam wir lernen. Die Remedesivir-Geschichte hat viele Gemeinsamkeiten mit der Sage von Tamiflu (Oseltamivir), dem Medikament, das die Welt während der Schweinegrippe-Pandemie 2009 Milliarden Dollar kostete. Beide Medikamente hatten in früheren Settings versagt. Zu Beginn der Pandemien wurden beide auf eine begrenzte, qualitativ minderwertige Forschung gehypt, die hauptsächlich von Arzneimittelfirmen finanziert wurde. Beide wurden in großen Mengen von Regierungen gekauft, ohne dass Daten zur Untermauerung ihrer Anschaffung vorlagen. Beide haben Schäden, die unzureichend erforscht und gemeldet wurden.
Während die Wahrheit über Tamiflu erst nach jahrelanger erschöpfender Arbeit der Cochrane-Revisionsgruppe und der investigativen Journalisten ans Licht kam, waren die Machenschaften hinter dem rasanten Aufstieg von Remedesivir schon früh offensichtlich. Am 29. April, am selben Tag, an dem eine Studie veröffentlicht wurde, die keine signifikante Wirkung von Remedesivir bei Patienten im Krankenhaus zeigte, gab der Hersteller von Remedesivir die Zwischenergebnisse einer günstigeren Studie per Pressemitteilung und mit voller Ehre des Weißen Hauses bekannt. Die viel gepriesenen, aber minimalen Vorteile, die bei schwerkranken Menschen gezeigt wurden, wurden zur Rechtfertigung der FDA-Zulassungen und des weltweiten Kaufs herangezogen. Nun hat eine viel umfangreichere Studie bei Krankenhauspatienten wenig oder gar keinen Nutzen festgestellt und eine Schnellempfehlung des BMJ, die in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation und Magic App erstellt wurde, hat sich gegen den Einsatz von Remedesivir bei Patienten mit Covid-19 jeglichen Schweregrades ausgesprochen."
>>> https://www.bmj.com/content/371/bmj.m4701

Deutsche Ärzte auf Werbetour für Gilead
Mit dabei sind aktuell:
-Prof. Dr. med. Clemens Wendtner - Chefarzt der Klinik für Infektiologie in der München Klinik Schwabing
-Prof. Dr. med. Gerd Fätkenheuer - Leiter der Infektiologie am Uniklinikum Köln
-Dr. Björn Jensen - Oberarzt an der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf
>>> https://www.esanum.de/behandlung-von-covid-19-erste-fortbildung-mit-informationen-zum-einsatz-von-remdesivir?utm_source=ESAN&utm_medium=NTD&utm_campaign=0000&utm_content=Search&utm_term=PMHUTMTR_0280&gclid=EAIaIQobChMIkovf0K3T7AIVjbWyCh1IUgM9EAAYASAAEgJrDvD_BwE

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