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Ausland

SARS-CoV-2: Unsicherheit durch Nerz-Varianten

Freitag, 13. November 2020

/picture alliance, Ritzau Scanpix, AP, Mads Claus Rasmussen

Stockholm – Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC warnt angesichts der aufsehenerre­gen­den Lage der Nerze in Dänemark vor der Verbreitung von Coronavirusvarianten bei den Pelztieren.

Wenn das Virus in eine Nerzfarm eingeschleppt werde, könne es sich schnell ausbreiten und zu vielen Infektionen unter den Tieren führen, teilte die in Stockholm ansässige Be­hörde gestern Abend mit.

Aufgrund der hohen Infektionszahl und möglicherweise auch durch biologische Unter­schiede zwischen Nerzen und Menschen könne das Virus SARS-CoV-2 so schneller Muta­ti­onen anhäufen.

Die dänische Regierung hatte Mitte vergangener Woche angekündigt, alle Nerze im Land schnellstmöglich töten zu wollen, weil das Coronavirus bei den Tieren mutiert sei und sich auf den Menschen übertragen habe. Es handelt sich um mehrere Millionen Tiere, deren Felle unter anderem für Pelzmäntel verwendet werden.

Bei mehr als 200 Menschen in Dänemark sind mit Nerzen in Verbindung stehende Virus­varianten nachgewiesen worden. Bei einer davon, der Cluster-5-Variante, befürchtet das dänische Gesundheitsinstitut SSI, dass diese Auswirkungen auf die Wirkung künftiger Coronaimpfstoffe haben könnte.

Sie ist bislang bei zwölf Menschen in der Region Nordjütland nachgewiesen worden, weshalb die Regierung für weite Teile der Region strenge Coronamaßnahmen erlassen hat.

Die EU-Behörde ECDC äußerte sich zu den Sorgen über die Wirkung künftiger Impfungen verhalten. Sollten sich die neuen Varianten weit in der Bevölkerung verbreiten, könnte dies möglicherweise die Effektivität von Impfungen beeinflussen, die derzeit in der Ent­wicklung stünden, schrieb die Behörde.

Die Bildung eines Virusreservoirs unter Nerzen könnte in der Zukunft zu problematischen Varianten führen. Um das Gesundheitsrisiko zu minimieren, sollten die nationalen Behör­den in Europa erwägen, rund um die Nerzzucht Maßnahmen zu ergreifen, etwa Tests bei Menschen und Tieren, Infektionsprävention und Kontrollmaßnahmen.

„Derzeit besteht eine hohe Unsicherheit und es sind weitere Untersuchungen hinsichtlich der Natur dieser Mutationen und ihren Auswirkungen auf Faktoren wie die Wirksamkeit von Impfstoffen, Neuansteckungen und die Ausbreitung/Schwere des Virus nötig“, erklär­te die EU-Behörde. © dpa/aerzteblatt.de

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