Politik
Bund plant 2021 für Coronaimpfstoffe drei Milliarden Euro ein
Mittwoch, 18. November 2020
Berlin – Der Bund plant für die Beschaffung von Coronaimpfstoffen im kommenden Jahr drei Milliarden Euro ein. Die Summe soll aus einem speziellen Coronavorsorgetitel des „Einzelplans 60“ bezahlt werden.
Das berichtet das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf eine Mitteilung des Bundesfinanzministeriums (BMF) an die Mitglieder des Haushaltsausschusses des Bundestags. Im „Einzelplan 60“ sind Einnahmen und Ausgaben des Bundes zusammengefasst, die nicht einem einzelnen Ressort zugeordnet werden können.
Zudem plane der Bund eine Milliarde Euro für den Aufbau und den Betrieb der geplanten Impfzentren ein. Die Kosten dafür sollen zwischen Bund und Ländern aufgeteilt werden, schreibt das RND weiter.
Bei der Beteiligung des Bundes handele es sich aber voraussichtlich nur um eine Anschubfinanzierung. Später sei geplant, dass die Kosten aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds bezahlt werden.
Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, begrüßt unterdessen den Wettbewerb in der Impfstoffentwicklung. „Wettkampf ist immer gut, weil Kompetition (Wettbewerb) bewirkt, dass alle ihre Höchstleistung bringen“, sagte Cichutek heute im ZDF-„Morgenmagazin“.
Bei dem großen Bedarf an Impfstoffen weltweit brauche man mehrere Impfstoffentwickler. Es gebe außerdem eine Reihe von Variablen, die es sinnvoll erscheinen lassen, mehrere Impfstoffe zu entwickeln. Dazu gehörten etwa die Lager- und Transportfähigkeit der Stoffe. Bisher seien keine Gefahren, etwa ein höheres Risiko für Autoimmunerkrankungen, durch das hohe Entwicklungstempo sichtbar.
Alle Daten hinsichtlich der Sicherheit der Impfstoffprodukte in den klinischen Prüfungen „lassen nicht darauf schließen, dass solche Risiken tatsächlich vorhanden sind.“ Man könne auch sicher ausschließen, dass die RNA-Impfstoffe das Erbgut von Menschen in irgendeiner Form verändern werden. „Dazu gibt es klare Datenlagen.“
Der US-Pharmakonzern Moderna hatte vorgestern mitgeteilt, dass der von ihm entwickelte RNA-Impfstoff eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent habe. Am Montag zuvor hatten das Mainzer Unternehmen Biontech und der Pharmakonzern Pfizer ähnliche Zwischenergebnisse aus der entscheidenden Studienphase für ihren Impfstoffkandidaten vorgelegt. © afp/dpa/aerzteblatt.de

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